Die jemenitische Anwältin Huda Al-Sarari ist mit dem renommierten Martin-Ennals-Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.
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Trümmer des Bürgerkriegs im Jemen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Al-Sarari enthüllte Existenz von Geheimgefängnissen.

Die Jury würdigte die 42-Jährige am Mittwoch in Genf für den «seltenen Mut», mit dem sie die Existenz geheimer Gefängnisse in dem Bürgerkriegsland untersucht und enthüllt habe. Tausende von Männern und Jungen seien in diesen von ausländischen Regierungen eingerichteten Haftanstalten eingesperrt, gefoltert und ermordet worden.

Laut der Jury hatte Al-Sarari Beweismaterial über mehr als 250 Fälle von Menschenrechtsverletzungen in den Geheimgefängnissen gesammelt. Die Preisträgerin erklärte in einem schriftlichen Statement, die Ehrung bestärkte sie darin, ihren «Kampf für Gerechtigkeit» fortzusetzen. Sich in ihrem Heimatland für die Menschenrechte zu engagieren, sei eine «extreme» Herausforderung. Dies als Frau zu tun, mache die Aufgabe noch schwieriger, betonte die Anwältin.

Die Martin-Ennals-Auszeichnung gilt als eine Art «Nobelpreis für Menschenrechte». Der Preis wird gemeinsam von zehn grossen Menschenrechtsorganisationen verliehen, darunter Amnesty International, Human Rights Watch, der Internationalen Liga für Menschenrechte und der Weltorganisation gegen Folter.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt getötet. Bei den meisten Opfern handelt es sich nach Angaben von Hilfsorganisationen um Zivilisten.

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