Am Freitag wurde die ehemalige Übergangspräsidentin Boliviens, Jeanine Áñez, festgenommen. Die Staatsanwaltschaft fordert nun eine U-Haft für sechs Monate.
Jeannine Áñez
Jeannine Áñez spricht mit ihren Anwälten im Gefängnis. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeanine Áñez und zwei ihrer Ex-Minister wurden am Freitag verhaftet.
  • Grundlage war ein Haftbefehl wegen «Terrorismus» und des «Aufruhrs».
  • Die Staatsanwaltschaft fordert nun eine sechsmonatige U-Haft für die Politikerin.

Nach der Festnahme der ehemaligen bolivianischen Übergangspräsidentin Jeanine Áñez hat die Staatsanwaltschaft eine sechsmonatige Untersuchungshaft für die Politikerin beantragt. In der Anklageschrift, die AFP am Sonntag vorlag, forderten drei Staatsanwälte U-Haft für Áñez und zwei Mitglieder ihrer Übergangsregierung.

Áñez und Rodrigo Guzman und Alvaro Coimbra waren am Freitag unter dem Vorwurf des «Terrorismus» und des «Aufruhrs» festgenommen worden.

Jeanine Áñez
Jeanine Áñez 2019 in La Paz, Bolivien. - AFP/Archiv

Der Haftbefehl war im Zuge von Ermittlungen im Zusammenhang mit einem angeblichen Putsch gegen den Ex-Staatschef Evo Morales erlassen worden.

Áñez übernahm Staatsamt im November 2019

Die frühere Vize-Senatspräsidentin Áñez hatte das höchste Staatsamt im November 2019 übergangsweise übernommen. Dies, nachdem Morales angesichts von Massenprotesten und unter dem Druck der Armee abgetreten war.

Morales hatte Bolivien als erster indigener Präsident Lateinamerikas mehr als 13 Jahre lang regiert. Die Massenproteste gegen ihn waren nach seiner von Manipulationsvorwürfen überschatteten Wiederwahl ausgebrochen.

Evo Morales Bolivien
Evo Morales ist der ehemalige Staatschef von Bolivien. - dpa

Nach dem Wahlsieg seines Parteikollegen Luis Arce bei der Präsidentschaftswahl kehrte Morales im November 2020 nach Bolivien zurück. Er übernahm wieder die Führung der von ihm gegründeten Regierungspartei MAS.

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