Iran verkündet Inbetriebnahme leistungsstärkerer Zentrifugen zur Urananreicherung
Mit der Inbetriebnahme von leistungsstärkeren Zentrifugen zur Urananreicherung hat der Iran einen weiteren Schritt zum Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen getan.

Das Wichtigste in Kürze
- Nationale Atomenergiebehörde: Zusammenarbeit mit IAEA wird nicht eingeschränkt.
20 Zentrifugen vom Typ IR-4 und 20 weitere vom Typ IR-6 seien eingeschaltet worden, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, am Samstag bei einer Pressekonferenz in Teheran.
Das internationale Abkommen erlaubt dem Iran lediglich die Anreicherung von Uran mit Zentrifugen der ersten Generation vom Typ IR-1. Mit dem schrittweisen Rückzug aus dem Atomabkommen reagiert der Iran auf den einseitigen Ausstieg der USA im Mai 2018. Seitdem haben die USA ihre Sanktionen gegen den Iran massiv ausgeweitet. Teheran will mit seinen Gegenmassnahmen den Druck auf die Europäer erhöhen, mehr zur Aufrechterhaltung des Handels mit dem Iran zu tun.
Der Iran versichert, die bisherigen Schritte seien umkehrbar und kein Hindernis für weitere Verhandlungen. Kamalwandi beteuerte am Samstag überdies, sein Land werde der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA weiterhin transparent über seine Atom-Aktivitäten Bericht erstatten. IAEA-Inspekteure bekämen im selben Masse Zugang zu den iranischen Atomanlagen wie bisher.
IAEA-Interimschef Cornel Feruta reist dieses Wochenende zu Gesprächen mit hochrangigen iranischen Regierungsvertretern nach Teheran. Seine Behörde ist für die Überwachung des internationalen Atomabkommens zuständig, das die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland 2015 mit dem Iran geschlossen hatten, um die Islamische Republik am Bau einer Atombombe zu hindern.