In Ecuador haben Indigene teils gewaltsam gegen die hohen Spritpreise protestiert. In drei Provinzen des Landes wurde jetzt der Ausnahmezustand ausgerufen.
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Der Präsident von Ecuador: Guillermo Lasso. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indigene protestieren in Ecuador teils gewaltsam gegen höhere Spritpreise.
  • Der Präsident sah sich deshalb gezwungen, in 3 Provinzen den Ausnahmezustand zu verhängen.

Der Präsident von Ecuador, Guillermo Lasso, hat für drei Provinzen einen Ausnahmezustand verhängt. Die Massnahme gelte für die Provinz Pichincha mit der Hauptstadt Quito sowie für Imbabura und Cotopaxi. Das sagte Lasso am Freitag (Ortszeit) in einer TV-Ansprache. Der Ausnahmezustand erlaubt es dem Präsidenten, die Armee einzusetzen, bestimmte Bürgerrechte auszusetzen sowie Ausgangssperren zu verhängen.

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Protest in Quito, Ecuador. - AFP

Indigene hatten seit Montag mit Strassenblockaden gegen die hohen Spritpreise in Ecuador protestiert. Am Rande der Proteste kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, 43 Menschen, unter ihnen Demonstranten und Polizisten, wurden verletzt. Die Behörden meldeten 37 Festnahmen.

Ecuador leidet unter Armut

Zu den Protesten aufgerufen hat die Indigenen-Organisation Conaie. Sie hatte im Jahr 2019 Demonstrationen in Ecuador angeführt, bei denen elf Menschen getötet worden waren.

Das ölproduzierende südamerikanische Land leidet unter starker Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut, die Probleme wurden durch die Corona-Pandemie noch verschärft. Seit 2020 waren die Kraftstoffpreise stark gestiegen.

Lasso hatte im Oktober 2021 die Kraftstoffpreise einfrieren lassen. Dies, nachdem es schon damals unter der Führung von Conaie zu Grossprotesten gekommen war. Aktuell fordert die Organisation eine Senkung der Preise. Indigene machen gut eine Million der 17,7 Millionen Einwohner Ecuadors aus.

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