«Ocean Viking» hat 422 Migranten vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Das Rettungsschiff darf nun in den Hafen von Agusta (I) einfahren.
Ocean Viking
Die «Ocean Viking» im Mittelmeer. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rettungsschiff «Ocean Viking» darf in den Hafen von Agusta (I) einfahren.
  • Zuvor suchten die Helfer verzweifelt nach einem sicheren Hafen.
  • An Bord befinden sich über 400 aus Seenot gerettete Migranten.

Die italienischen Behörden hätten grünes Licht für die Fahrt in den Hafen von Augusta gegeben. Dies teilte die Organisation SOS Méditerranée am Sonntag mit. Das Schiff werde voraussichtlich noch am Abend ankommen, die Flüchtlinge sollten dann an Land gehen.

Zuvor hatte die Hilfsorganisation angesichts dramatischer Zustände an Bord und sich verschlechternder Wetterbedingungen verzweifelt nach einem sicheren Hafen gesucht. Es sei «die Pflicht der europäischen Staaten», dem Schiff einen «sicheren Ort zuzuweisen». Dies erklärte Rettungskoordinatorin Luisa Albera. Das Team habe die mehr als 400 Migranten vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet.

«In dieser Woche versuchten so viele Menschen aus Libyen über das zentrale Mittelmeer zu fliehen wie seit Monaten nicht mehr.» Dies erklärte Albera. Die Wetterbedingungen für eine Flucht seien besonders günstig gewesen.

Nicht genug Platz in Schutzcontainern

Von den 422 aufgenommenen Migranten befanden sich einige den Angaben zufolge «in einer prekären gesundheitlichen Verfassung». Acht Flüchtlinge seien positiv auf das Coronavirus getestet und isoliert worden.

Ocean vikings
Migranten auf dem Deck des Rettungsschiffes «Ocean Viking» am 7. Februar 2021. - Keystone

Die Wettervorhersage für Regen und starken Wind bereitete den Helfern zusätzliche Probleme. «Wir können nicht für alle Geretteten einen Platz in den Schutzcontainern an Deck zur Verfügung stellen», erklärte Albera. Unter den Migranten befanden sich den Angaben zufolge auch Kleinkinder, schwangere Frauen und unbegleitete Minderjährige.

Nach offiziellen Zahlen starben im vergangenen Jahr über 1200 Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.

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