Griechenland dementiert Berichte über türkische Landbesetzung in Grenzregion
Die Regierung in Athen hat am Sonntag Berichte zurückgewiesen, wonach türkische Soldaten am Grenzfluss Evros einen Landstreifen in griechischem Staatsgebiet besetzt haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Streit um normalerweise überflutetes Gebiet am Fluss Evros.
Die Presseberichte über die Besetzung des normalerweise um diese Jahreszeit unter Wasser liegenden Streifen Lands seien «komplett falsch», sagte Aussenminister Nikos Dendias im Fernsehsender Skai TV. Es habe zwar in dem Grenzgebiet vermehrte Aktivitäten türkischer Soldaten gegeben. Sie hätten aber kein griechisches Land besetzt.
Die türkischen Soldaten wollten offensichtlich beobachten, wo ein von Griechenland geplanter Grenzzaun zur Verhinderung illegaler Einwanderung verlaufen solle, mutmasste Dendias. Athen habe Ankara nicht über den genauen Verlauf des Zaunes informiert und jetzt nochmals klar gemacht, dass die türkischen Truppen «keine weiteren Bewegungen mehr machen sollen».
Am Mittwoch hatte Dendias gesagt, es gebe eine «Auseinandersetzung» über die genaue Grenze am Evros. Das in der Türkei als Maritsa bekannte Gewässer trennt die beiden Länder. «Das Flussbett hat sich verändert», sagte Dendias zur Ursache für den neuen Grenzstreit. Er zeigte sich aber optimistisch, dass das Problem «über ein gemeinsames Komitee und entsprechende Messungen» gelöst werden könne. «Wir sprechen von ein paar dutzend Metern», sagte Dendias.
Bereits im März war es zu Spannungen zwischen den beiden Ländern an der Grenze gekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Ende Februar die Grenzen seines Landes zur EU für geöffnet erklärt. Daraufhin kam es zu einem starken Flüchtlingsandrang an der türkisch-griechischen Grenze. Griechische Behörden hielten die Grenzen geschlossen und drängten die Menschen teilweise unter Einsatz von Tränengas zurück.