Neuer Pandemieplan des Bundes: «Es gibt keinen Impfzwang»
Der Bund hat aufgrund der Erfahrungen mit dem Coronavirus den Pandemieplan vollständig überarbeitet. Und ihn heute präsentiert.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund präsentiert seinen neuen Pandemieplan.
- Dieser fokussiert auf alle möglichen Erreger. Und dient zur Vorbereitung.
- Gegenüber Nau.ch erklärt Parham Sendi vom BAG, weshalb die Überarbeitung nötig war.
Der Bund hat aufgrund der Erfahrungen mit dem Coronavirus den Pandemieplan vollständig überarbeitet. Nicht mehr die Grippe steht im Zentrum.
Der neue Plan fokussiert umfassend auf alle möglichen Erreger und dient zur Vorbereitung auf künftige Bedrohungen.
Der 2018 letztmals angepasste Plan war auf Influenza ausgerichtet, also das Grippevirus. Dieses habe zwar immer noch das grösste Pandemie-Potenzial, so das BAG.
Der neue Pandemieplan ist allgemein gehalten und sollte auf jeden «unbestimmten Erreger» Antworten liefern. Der Fokus liege dabei aber immer noch auf respiratorische Viren.
Der neue Plan umfasst auch Themen wie den Umgang mit sozialen und wirtschaftlichen Folgen einer Pandemie. Er ist seit Anfang Juni in Kraft.
Dient zur Vorbereitung, nicht zur Bewältigung
Im Interview mit Nau.ch erklärt Parham Sendi, Leiter übertragbare Krankheiten beim BAG, dass der neue Plan die Covid-19-Erfahrungen miteinbeziehe. Der Plan sei ein Vorbereitungsdokument und kein Bewältigungsdokument.
Und er beteuert: «In der Schweiz gibt es keinen Impfzwang.»

Neu besteht eine digitale Plattform, die allen Beteiligten einen schnellen und einfachen Zugriff auf die nötigen Informationen ermöglicht. Die Plattform lässt sich laufend aktualisieren.
Der Pandemieplan legt konkrete Aufgaben für Überwachung, Infektionskontrolle, Gesundheitsversorgung und Impfung fest. Ebenso regelt er Querschnittaufgaben wie Kommunikation, Versorgungssicherheit, Finanzen und Personal.
Hinzu kommt die Aufgabenverteilung zwischen den staatlichen Ebenen.