Seit 2011 herrschte Chaos in Libyen. Nun haben sich die gegnerischen Seiten auf eine Waffenruhe und auf Wahlen geeinigt.
Muammar al-Gaddafi
Kämpfer in Libyens Hauptstadt Tripolis. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach langen Kämpfen in Libyen haben sich die gegnerischen Parteien geeinigt.
  • Sie vereinbaren eine Waffenruhe und baldige Wahlen.
  • Die UNO unterstützt diese «Übereinkunft».

Nach jahrelangen Kämpfen haben die gegnerischen Seiten in Libyen eine Waffenruhe und baldige Wahlen angekündigt. Das teilten die Einheitsregierung in Tripolis im Westen des Landes und das rivalisierende Parlament im Osten Libyens mit. Sie gaben getrennte Erklärungen ab am Freitag. UNO begrüsst «Übereinkunft» der rivalisierenden Kräfte.

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Regierungschef al-Sarradsch (l.) und General Haftar. - AFP/Archiv

Für die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis gab Regierungschef Fajes al-Sarradsch die Vereinbarung bekannt. Eine eigene Erklärung gab Aguila Saleh heraus, der Präsident des gewählten Parlaments im Osten des Landes. Dieses wird von General Chalifa Haftar und seinen Truppen unterstützt. Beide ordneten für alle Kräfte «eine sofortige Waffenruhe und den Stopp aller Kämpfe auf dem gesamten libyschen Territorium» an.

Unruhen seit 2011

Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten geprägt. Alle Versuche auch der internationalen Gemeinschaft zur Stabilisierung und Befriedung des Landes scheiterten bisher.

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Seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht Chaos in Libyen. (Archivbild) - Keystone

Zuletzt war Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) am Montag in Tripolis gewesen. Dort hatte er für eine demilitarisierte Zone um die umkämpfte Stadt Sirte geworben. Ebenfalls sprach er sich für eine gerechte Verteilung der Öleinnahmen des Landes aus, um den Konflikt beenden zu können.

Weitere Länder im Konflikt involviert

Die Einheitsregierung von al-Sarradsch in Tripolis ist schwach. Ein Grossteil des Ostens und Südens des Landes wird von den Truppen von General Haftar kontrolliert. Beide Seiten sind jeweils mit Milizen verbündet.

Zudem sind weitere Länder in den Konflikt involviert: Die Türkei und Katar stehen auf der Seite der Einheitsregierung. Die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Russland unterstützen Haftar und seine Truppen.

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