Französische Soldaten haben mit einer rücksichtslosen Fahrt in einem Geländewagen in der Nähe eines Migrantenlagers in Calais Empörung ausgelöst.
Migrantenlager in Calais
Migrantenlager in Calais - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Video der Aktion wurde veröffentlicht.
  • Nun kündigt die Armee Ermittlungen an und bezeichnete die Aktion als «inakzeptable Szene».

Eine rücksichtslose Fahrt französischer Soldaten in einem Geländewagen in der Nähe eines Migrantenlagers in Calais hat in Frankreich Empörung ausgelöst. Die Armee kündigte nach der Veröffentlichung eines Videos der Aktion am Sonntagabend Ermittlungen an. «Eine inakzeptable Szene», hiess es auf dem Twitterkonto des Heeres.

Ein Fotoreporter hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das einen Geländewagen der Armee zeigt, der im Rückwärtsgang wilde Kurven fährt. Im Hintergrund sind Migranten und ihre notdürftig mit Planen geschützten Zelte zu sehen.

Das Video zeigt auch, wie das Auto schliesslich in einer Schlammpfütze stecken bleibt. «Die Soldaten sind mit ihren Waffen ausgestiegen (...) und haben etwas betreten die Migranten gefragt, ob sie Schaufeln hätten», berichtete der Fotoreporter Louis Witter der Nachrichtenagentur AFP.

Fahrer habe sich «vollkommen inakzeptabel verhalten»

Das Fahrzeug sei schliesslich mithilfe eines Militärlastwagens und mehrerer Migranten aus dem Schlammloch herausgezogen worden, sagte Witter. Das Fahrzeug gehört zur «Mission Vigipirate», die zum Schutz gegen Attentate im Inland im Einsatz ist.

Der Fahrer des Wagens habe sich «vollkommen inakzeptabel verhalten», hiess es in einer Stellungnahme des Generalstabs. «Sobald die Verantwortlichkeiten feststehen, wird über angemessene Sanktionen entschieden.»

In Calais halten sich zahlreiche Migranten auf, die auf eine Überfahrt nach England hoffen. Die Polizei räumt regelmässig die Lager, um die Bildung von grösseren Ansammlungen zu verhindern. Bei der gefährlichen Überfahrt über den Ärmelkanal kommt es häufig zu Unglücken. Beim schlimmsten Unglück in diesem Jahr starben 27 Migranten.

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