Franzosen nehmen Abschied von Ex-Präsident Chirac
Mit einer Trauerfeier in Paris haben die Franzosen Abschied von dem verstorbenen früheren Präsidenten Jacques Chirac genommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Trauerfeier bei Pariser Invalidendom.
Der Sarg des Ex-Staatschefs wurde am Sonntagnachmittag in der Kathedrale Saint-Louis beim Invalidendom aufgebahrt, wo tausende Menschen in einer Schlange darauf warteten, Chirac die letzte Ehre zu erweisen. Die Zeremonie fand im Beisein der Familie des Ex-Präsidenten statt und wurde mit religiösen Gesängen eröffnet.
Chirac war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Bis Samstag trugen sich rund 5000 Menschen in ein Kondolenzbuch im Elysée-Palast ein. Chirac sei ein «grosser Humanist» gewesen, schrieb ein Besucher. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop, die die Zeitung «Journal du Dimanche» veröffentlichte, erklärten die Befragten Chirac gemeinsam mit Charles de Gaulle zum besten Präsidenten der fünften Republik.
Am Montag wird dann mit einer Trauermesse in Paris an Chirac erinnert. Zu der Zeremonie wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nimmt ebenfalls teil. Angekündigt haben sich zudem Russlands Staatschef Wladimir Putin und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. Dann soll Chirac im kleinsten Kreis auf dem Pariser Friedhof Montparnasse beigesetzt werden.
Chirac war von 1995 bis 2007 Präsident Frankreichs. Zuvor war er Premierminister des Landes und Bürgermeister von Paris. Während seiner Präsidentschaft von 1995 bis 2007 setzte er auf eine enge Partnerschaft mit Deutschland. Zusammen mit dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lehnte er 2003 eine Beteiligung am Irak-Krieg der USA ab.