Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim ist am Samstagmorgen der erste von zwei Reaktoren erfolgreich vom Netz genommen worden.
Atomkraftwerk in Fessenheim
Atomkraftwerk in Fessenheim - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der erste Reaktor vom französischen Atomkraftwerk Fessenheim ist abgeschalten.
  • Die Abschaltung verlief laut dem Betreiber planmässig und war um 2 Uhr beendet.
  • Am 30. Juni soll dann Block zwei endgültig abgeschaltet werden.

Die Abschaltung sei planmässig verlaufen und um etwa 02.00 Uhr beendet gewesen, teilte der Betreiber Electricité de France (EDF) mit.

Das nahe der deutschen Grenze gelegene Atomkraftwerk hatte vor 43 Jahren den Betrieb aufgenommen und war damit das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Deutschland und die Schweiz drängten seit Jahren auf seine Stilllegung.

Die Abschaltung des 900-Megawatt-Druckwasserreaktors hatte gegen 20.30 Uhr am Freitag begonnen. Das Verfahren sei normal verlaufen, im Kontrollraum sei es aber emotional zugegangen, teilte die EDF mit.

Frankreich beugt sich mit der Abschaltung dem jahrelangen Druck aus Deutschland und der Schweiz. Ursprünglich hatte die französische Regierung das Aus für das Akw Fessenheim bereits für Ende 2016 versprochen. Präsident Emmanuel Macron setzt den Plan nun um.

Im Juni wird Block 2 abgeschalten

Am 30. Juni soll nach Angaben der französischen Regierung dann Block zwei endgültig abgeschaltet werden. Danach beginnt der Rückbau des Atomkraftwerks. Die Brennelemente sollen bis 2023 entfernt werden.

Die Demontage des Meilers beginnt 2025 und könnte bis 2040 dauern. Deutschland und Frankreich haben vereinbart, in der Region Fessenheim einen Technologiepark zu errichten. Dafür sind Startgelder in Höhe von rund einer Million Euro vorgesehen.

Fessenheim liegt in einem Erdbebengebiet, das Kraftwerk ist gegen einen Flugzeugabsturz oder Anschlag unzureichend geschützt. Zudem kam es immer wieder zu Pannen.

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