Der umstrittene Gouverneur von Puerto Rico gerät immer stärker unter Druck.
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Die Flagge von Puerto Rico (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ricardo Rosselló wegen Korruptionsvorwürfen und Textnachrichten unter Druck.

Die Justiz des US-Aussengebiets hat einen Durchsuchungsbefehl gegen Ricardo Rosselló ausgestellt, wie Justizvertreter am Dienstag sagten. Unklar war zunächst, ob die Durchsuchungen bereits ausgeführt wurden.

Gegen Rosselló gibt es seit Tagen Proteste, am Montag gingen auf der Karibikinsel hunderttausende Menschen auf die Strasse. Der Gouverneur wird für Korruption im Zusammenhang mit Hilfsgelder nach dem Durchzug von Hurrikan «Maria» im Jahr 2017 verantwortlich gemacht. Unter Druck geriet Rosselló zuletzt zudem durch das Bekanntwerden von Textbotschaften, in denen er und elf Mitglieder seiner Regierung sich über Journalisten, Homosexuelle und Hurrikan-Opfer lustig machen.

Die Zeitung «El Nuevo Dia» berichtete nun, dass die Justiz eine Übergabe der Handys der zwölf Männer gefordert habe. Mindestens einer der Männer soll das verweigert haben.

Der bekannte puertoricanische Rapper Rene Perez («Residente») rief für Donnerstag zu neuen Demonstrationen und einem Streik auf. «Wir werden nicht weggehen - wir sind mehr, verdammt!», sagte er in einem Internetvideo. Perez und andere Prominente wie die Sänger Ricky Martin und Benito Martinez stehen an der Spitze der Proteste.

Rosselló hat einen Rücktritt bislang abgelehnt. Er kündigte am Sonntag lediglich an, im kommenden Jahr nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen.

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