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Deutscher Botschafter in China nach wenigen Tagen im Amt überraschend gestorben

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Deutschland,

Deutschlands Botschafter in China, Jan Hecker, ist im Alter von 54 Jahren nach nur wenigen Tagen im Amt überraschend gestorben.

Jan Hecker bei einem Gespräch mit Biden und Merkel
Jan Hecker bei einem Gespräch mit Biden und Merkel - Bundesregierung/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Merkel-Vertrauter Jan Hecker erst seit August Botschafter in Peking.

«Wir haben aufgrund der Todesumstände keine Hinweise, dass Jan Heckers Tod in irgendeinem Zusammenhang mit seiner dienstlichen Funktion als deutscher Botschafter in Peking steht», sagte Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) am Montag bei einem Besuch des Bundesamts für Auswärtige Angelegenheiten in Brandenburg/Havel.

Angaben zu den genauen Todesumständen machte das Auswärtige Amt nicht. Hecker war vor seinem Tod lange aussenpolitischer Berater und damit ein enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Merkel zeigte sich «zutiefst erschüttert» über den Tod Heckers. In ungewohnt persönlichen Worten beschrieb sie den Diplomaten als «hochgeschätzten langjährigen Berater von tiefer Menschlichkeit und herausragender Fachkenntnis». Sie denke «voller Dankbarkeit an unsere Zusammenarbeit» und sei «froh, mit ihm über Jahre so eng verbunden gewesen zu sein». Ihr Mitgefühl gelte der Familie und weiteren Angehörigen des Verstorbenen. Hecker war verheiratet und hatte drei Kinder.

Der in Kiel geborene Hecker hatte erst Ende August seinen neuen Posten in Peking angetreten. Am Montagmorgen waren die Flaggen vor der deutschen Botschaft in China auf halbmast gesetzt, wie ein AFP-Journalist in Peking berichtete.

«Es ist für uns alle schwer zu fassen, was dort geschehen ist und dass ein Mensch so unvermittelt aus dem Leben gerissen wird, mit dem man vor Kurzem noch zusammengesessen hat und wirklich grosse und wichtige Fragen bearbeitet hat», erklärte Aussenminister Maas. «Jan Hecker hat viel geleistet und dabei nie das Rampenlicht gesucht.» Für alles weitere gelte: «Auch ein Diplomat und seine Familie haben ein Recht auf Privatsphäre und darauf, in Frieden zu trauern. Ich würde mir wünschen, dass wir das alle in der Frage respektieren.»

Der Jurist sollte sich Beobachtern zufolge nach dem Ende von Merkels Kanzlerschaft für die Fortsetzung des gemässigten Kurses gegenüber China einsetzen. Seine Ernennung war in Peking begrüsst worden.

China sei «tief erschüttert über den plötzlichen Tod von Botschafter Hecker», sagte der chinesische Aussenamtssprecher Wang Wenbin auf einer Pressekonferenz. Der deutsche Diplomat habe nach seinem Amtsantritt «die bilateralen Beziehungen aktiv gefördert».

Ab 2017 war Hecker aussenpolitischer Berater von Merkel und Leiter der Abteilung Aussen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im Kanzleramt. Während der Flüchtlingskrise ab 2015 leitete er Merkels Koordinierungsstab Flüchtlingspolitik.

Hecker hatte nicht die übliche diplomatische Karriere-Laufbahn hinter sich, als er seinen Posten in Peking antrat. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft in Freiburg, Göttingen und Grenoble promovierte er 1997 an der Universität Göttingen. Ab 1999 arbeitete er für das Bundesinnenministerium. Zwischen 2011 und 2015 war er Richter am Bundesverwaltungsgericht, bevor er ins Kanzleramt wechselte.

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