Schon vor Jahren ist das Abrüstungsabkommen zwischen Russland und den USA ins Wanken geraten. Immer wieder werfen sich die Länder fehlende Vertragstreue vor.
US-Präsident Donald Trump (links) und der russische Präsident Wladimir Putin (rechts) geben sich nach einem gemeinsamen Gespräch während des Gipfeltreffens in Helsinki die Hand.
US-Präsident Donald Trump (links) und der russische Präsident Wladimir Putin (rechts) geben sich nach einem gemeinsamen Gespräch während des Gipfeltreffens in Helsinki die Hand. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund um den INF-Vertrag zwischen Russland und den USA gibt es immer wieder Streit.
  • Dabei werfen sich die Länder gegenseitig Vertragsverletzungen vor.

Schon vor Jahren ist das Abrüstungsabkommen über nukleare Kurz- und Mittelstreckenwaffen zwischen Russland und den USA erheblich ins Wanken geraten. Immer wieder werfen sich die Länder gegenseitig fehlende Vertragstreue vor. Der INF (Intermediate Range Nuclear Forces)-Vertrag sei mit Tests und Aufrüstungen von nuklearen Kurz- und Mittelstreckenwaffen regelmässig verletzt worden.

Im Jahr 2007 hatte die russische Militärführung den aus dem Kalten Krieg stammenden Vertrag offen infrage gestellt. Generalstabschef Juri Balujewksi hatte damals gedroht, als Reaktion auf die geplante Stationierung von Teilen des US-Raketenabwehrsystems in Osteuropa den INF-Vertrag aufzukündigen.

«Propagandakrieg»

Zum Streitpunkt wurde der Kontrakt auch im Jahr 2014, als die US-Regierung Moskau vorwarf, unerlaubt eine landgestützte Mittelstreckenrakete getestet zu haben. Der damalige US-Präsident Barack Obama drohte daraufhin mit einer Vertragskündigung. Russland sprach von einem «Propagandakrieg» vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs. In Moskau hiess es sogar, die USA wollten den angeblichen Verstoss vermutlich als Argument dafür nutzen, eigene Raketen näher an der russischen Grenze zu stationieren.

Zwei Jahre später warf Russland seinerseits den USA vor, den INF-Vertrag durch den Raketenschirm mit Abschussstationen in Polen und Rumänien zu verletzen. Auch damals stand eine Kündigung im Raum.

2017 erhöhte das US-Aussenministerium wiederum den Druck auf Russland, indem es mit Blick auf die Bedeutung des INF-Vertrags ankündigte, militärische Konzepte überprüfen zu wollen - was in Moskau durchaus als leise Drohung empfunden werden konnte. Russland bezeichnete den Vorstoss der Amerikaner als lächerlich, da es keine Beweise gebe, die einen Vertragsbruch belegten.

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