Die sozialdemokratische Regierungschefin Dänemarks Mette Frederiksen tritt trotz eines knappen Wahlsiegs zurück.
mette frederiksen
Mette Frederiksen hat ihren Rücktritt erklärt - Ritzau Scanpix/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat ihren Rücktritt erklärt.
  • Bei den Parlamentswahlen hatte sie mit ihrem linken Block eine knappe Mehrheit erreicht.

Mette Frederiksen, Dänemarks Ministerpräsidentin, hat nach der Parlamentswahl ihren Rücktritt bei Königin Margrethe II. eingereicht.

Die Sozialdemokratin traf am Mittwochvormittag bei der Monarchin auf Schloss Christiansborg in Kopenhagen ein. Kurz darauf verliess sie es wieder, ohne Interviews zu geben. Dies zeigten Aufnahmen dänischer Medien.

Auf einer Debatte mit den weiteren Spitzen der Parlamentsparteien bestätigte sie im Anschluss, den Rücktrittsantrag eingereicht zu haben. Es sei deutlich, dass die Regierung in der jetzigen Form nicht fortsetzen könne, sagte sie.

Mette Frederiksen
Mette Frederiksen spricht in der Wahlnacht zu Mitgliedern ihrer Partei. - Sergei Grits/AP/dpa

Frederiksen führt Dänemark seit 2019 mit einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung. Diese setzte im Parlament bislang in erster Linie auf Unterstützung aus dem linksgerichteten Lager.

Dramatische Wahlnacht

In einer dramatischen Wahlnacht hatte Mette Frederiksen vor Parteianhängern angekündigt, ihren Rücktritt noch am Mittwoch bei der Königin einzureichen. Dies nach der Last-Minute-Mehrheit für diesen roten Block

Mette Frederiksen macht Weg zu Königinnenrunde frei

Mit dem Rücktritt machte Frederiksen den Weg zu einer neuen sogenannten Königinnenrunde frei. Dabei wird geschaut, wer der Parteichefs die Sondierungen über die Bildung einer neuen Regierung führen sollte. Es wird damit gerechnet, dass Frederiksen diesen Auftrag erneut erhält.

Sie könnte sich daran machen, die Möglichkeiten für eine für Dänemark seltene breite Regierung über die politische Mitte hinweg auszuloten.

Ihre zweite Option ist es, auf die äusserst dünne Mehrheit von 90 der 179 Sitze zu setzen. Diese hat der rote Block allerdings nur unter Berücksichtigung dreier Mandate aus Grönland und von den Färöer-Inseln erzielt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ParlamentRegierung