China hat seinen ersten im Inland gebauten Flugzeugträger durch die Strasse von Taiwan fahren lassen.
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China entsendet Flugzeugträger durch Strasse von Taiwan - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Taipeh wirft Peking Einschüchterungsversuche vor Wahl vor.

Das noch namenlose Schiff sei zu «routinemässigen» Trainings und Tests in dem umstrittenen Seegebiet unterwegs gewesen, sagte Marinesprecher Cheng Dewei am Montag. Taipeh warf Peking Einschüchterungsversuche vor der anstehenden Wahl in Taiwan vor.

Die schmale Meerenge trennt das seit 1949 von China abgespaltene, demokratisch regierte Taiwan vom chinesischen Festland. Die USA und viele andere Staaten sehen die Meerenge als internationales Gewässer an. Peking betrachtet die Durchfahrt der Strasse durch ausländische Schiffe hingegen als Angriff auf seine Souveränität.

Das Kriegsschiff ist der zweite Flugzeugträger Chinas und wird die Schlagkraft der Marine deutlich verstärken. Der Flugzeugträger habe die Meerenge am Sonntag passiert und sei dann für «wissenschaftliche Tests und routinemässige Trainings» ins Südchinesische Meer gefahren, erklärte Cheng. Dies sei «übliche Praxis».

In Taiwan stehen im Januar Präsidentschaftswahlen an. Taiwans Aussenminister Joseph Wu schrieb am Sonntag im Onlinedienst Twitter, China wolle sich in die Wahlen einmischen. «Die Wähler lassen sich nicht einschüchtern!», fügte er hinzu. Das taiwanische Verteidigungsministerium erklärte, es habe Schiffe und Flugzeuge entsandt, um die Bewegungen des Flugzeugträgers zu überwachen. Zudem folgten japanische und US-Schiffe dem chinesischen Kriegsschiff.

Die Beziehungen zwischen Taipeh und Peking haben sich zuletzt erheblich verschlechtert. Peking sieht die Pazifikinsel als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Seit dem Amtsantritt der Unabhängigkeitsverfechterin Tsai Ing Wen als taiwanische Präsidentin 2016 hat Peking den wirtschaftlichen und militärischen Druck auf Taiwan stark erhöht.

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