Chamenei: Iran besteht nicht auf Rückkehr der USA zum Atomabkommen
2018 stieg US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen aus. Der Iran fordert nicht die Rückkehr der USA, will aber die Aufhebung der US-Sanktionen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Mai 2018 kündigte US-Präsident Donald Trump das internationale Atomabkommen.
- Der Iran besteht dabei nicht auf die Rückkehr der USA.
- Allerdings fordert er die Aufhebung der US-Sanktionen gegen den Iran.
Der Iran besteht nach Angaben seines obersten geistlichen Führers nicht auf der Rückkehr der USA zum internationalen Atomabkommen, fordert aber nach wie vor die Aufhebung der US-Sanktionen. Es gehe nicht darum, «ob Amerika zurückkommt oder nicht; wir haben es nicht eilig und wir bestehen nicht auf ihrer Rückkehr». Dies sagte Ayatollah Ali Chamenei am Freitag. «Unsere rationale und logische Forderung ist die Aufhebung der Sanktionen.»
«Wenn die andere Partei praktisch keine ihrer Verpflichtungen erfüllt, ist es nicht logisch, dass die Islamische Republik alle ihre Verpflichtungen einhält», sagte Chamenei in einer im Fernsehen übertragenen Rede. «Wenn die USA zu ihren Verpflichtungen zurückkehren, werden wir zu den unseren zurückkehren.»
Trump kündigte Atomabkommen im Mai
Das internationale Atomabkommen von 2015 soll sicherstellen, dass der Iran nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt. Der im November abgewählte US-Präsident Donald Trump hatte die von ihm als unzulänglich betrachtete Vereinbarung jedoch im Mai 2018 einseitig aufgekündigt und danach neue Sanktionen gegen Teheran in Kraft setzen lassen. Seitdem hat sich auch der Iran schrittweise aus dem Abkommen zurückgezogen. Unter dem künftigen Präsidenten Joe Biden könnten die USA dem Abkommen wieder beitreten.
Andere Parteien des Abkommens, vor allem Deutschland, Grossbritannien und Frankreich, haben den Iran gedrängt, zu seinen Verpflichtungen zurückzukehren. Erst am Montag hatte Teheran die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent erreicht - ein klarer Verstoss gegen das Atomabkommen.