Zum Schutz des indigenen Volks der Yanomami vor illegalem Bergbau hat die brasilianische Regierung einen Polizeieinsatz angeordnet.
In Brasilien leben etwa 27.000 Yanomami
In Brasilien leben etwa 27.000 Yanomami - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung reagiert auf zunehmende Angriffe auf indigene Völker.

Justizminister Anderson Torres gab am Montag einen zunächst 90-tägigen Einsatz einer Spezialeinheit der brasilianischen Bundespolizei und der Feuerwehr bekannt, um die «öffentliche Ordnung» im Gebiet der Yanomami im Amazonas-Regenwald aufrechtzuerhalten. Zur Zahl der Einsatzkräfte machte die Regierung zunächst keine Angaben.

In den vergangenen Wochen hatte es verstärkt Angriffe von illegalen Bergarbeitern auf die indigenen Völker der Yanomami und der Mundurucu im Norden des Landes gegeben. Ein Richter des Obersten Gerichts verpflichtete die Regierung deshalb im Mai, «geeignete Massnahmen» zu deren Schutz zu ergreifen. Präsident Jair Bolsonaro sagte den Yanomami bei einem Besuch ein Ende des illegalen Bergbaus in ihrer Region zu. Er versprach auch, zu ihrem Schutz notfalls die Armee einzusetzen.

Vertreter der indigenen Bevölkerung fordern den Rückzug illegaler Bergbauarbeiter aus dem Gebiet der Yanomami. Die Region in den nördlichen Bundesstaaten Amazonas und Roraima ist etwa 96.000 Quadratkilometer gross. Dort leben etwa 27.000 Menschen. Umweltschützer und die Yanomami kritisieren die illegale Ausbeutung ihres Bodens und werfen Bolsonaro vor, dafür mitverantwortlich zu sein.

Illegaler Bergbau trägt massgeblich zur Zerstörung des Amazonas-Regenwalds bei. Nach Angaben der Yanomami wurde im vergangenen Jahr eine Fläche in der Grösse von 500 Fussballfeldern zerstört.

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