Jair Bolsonaro – der rechtsradikale Präsident Brasiliens – macht den Weg für mehr Bergbau im Amazonas frei. Das geht auf Kosten von Umwelt und Einheimischen.
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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der brasilianische Präsident Bolsonaro fördert den Kleinbergbau im Amazonas-Gebiet.
  • Letztes Jahr wurden alleine dadurch 125 Quadratkilometer Land verwüstet.
  • Nicht nur die Umwelt, auch die Einwohner der betroffenen Gebiete leiden unter dem Bergbau.

Der rechtsradikale brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat am Montag einen Plan zur Ausweitung der Gold-Gewinnung im Amazonas-Gebiet genehmigt. Im vergangenen Jahr wurden dort dadurch 125 Quadratkilometer Land zerstört.

Bolsonaro unterzeichnete ein Dekret, mit dem der Kleinbergbau gefördert werden soll, der in Brasilien als «garimpo» bekannt ist. Seit langem gibt es Kritik von Umweltverbänden, die eine Waldrodung und Übergriffe auf die einheimische Bevölkerung beklagen.

Quecksilber belastet die Flüsse

Das Ziel des Dekrets: Den Bergbau in kleinem Massstab und die Entwicklung auf regionaler und nationaler Ebene zu fördern. Dazu soll auch eine interministerielle Kommission ins Leben gerufen werden. In der sollen die neun Bundesstaaten vertreten sein, die 60 Prozent des Amazonas-Gebiets vertreten.

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Bergleute arbeiten illegal auf der Suche nach Gold im Amazonas-Regenwald. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Lucas Dumphreys

Bolsonaros eigener Vater war einst «garimpeiro». Durch die Goldsucher wurden im vergangenen Jahr im Amazonas 125 Quadratkilometer Land verwüstet. Davon entfiel ein Grossteil auf die Reservate der Ureinwohner. Durch den Einsatz von Quecksilber bei der Gewinnung von Goldstaub aus der Erde werden die Flüsse belastet.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Verbindungen zwischen den Goldsuchern und der organisierten Kriminalität. Es wurden auch bewaffnete Zusammenstösse zwischen Goldgräbern und Einheimischen gemeldet.

Über 13'000 Quadratkilometer Regenwald gerodet

Der Bergbau in kleinem Massstab ist in Brasilien erlaubt, wenn es dafür Genehmigungen gibt. Aber viele der Goldsucher haben keine Genehmigungen. Nach Einschätzung der Regierung sind 4000 Goldsucher auf dem Land von Einheimischen im Amazonas-Gebiet im Betrieb. Aktivisten schätzen diese Zahl viel höher ein.

Die Regierung Bolsonaro scheine die «historischen Werte» des Sektors verteidigen zu wollen. «Das heisst, die Zerstörung der Umwelt», erklärte Suely Araujo vom Klima-Observatorium, einer Koalition von Umweltgruppen.

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Eine verbrannte und abgeholzte Fläche in einem Amazonas-Gebiet. Foto: Fernando Souza/ZUMA/dpa - dpa-infocom GmbH

Seit Bolsonaro 2019 ins Amt kam, stieg der Kahlschlag im Amazonasgebiet auf einen 15-Jahre-Höchststand. 13'235 Quadratkilometern Regenwald wurden in der Zeitspanne von August 2020 bis Juli 2021 gerodet.

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