Die Umweltzerstörung im brasilianischen Amazonasgebiet hält weiter an. Allein im Oktober wurden 870 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt - der höchste Wert für den Monat seit 2016.
Luiz Inácio Lula Silva
Ein abgeholztes Gebiet des Amazonas Luiz Inácio Lula da Silva will diese stoppen. - dpa.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Entgegen den Versprechen von Brasiliens international unter Druck geratener Regierung zur UN-Klimakonferenz COP26 bleibt die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet auf Rekordniveau.

Allein im Oktober wurden 870 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, wie aus vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, am Freitag hervorgeht. Dies ist eine Steigerung um fünf Prozent im Vergleich zum Oktober 2020 (836 Quadratkilometer) und der höchste Wert für den Monat seit 2016.

Brasilien, wo in weiten Teilen in den vergangenen Monaten Wassermangel und Trockenheit geherrscht hat, wird eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der Anteil des südamerikanischen Landes am Amazonasgebiet, das als wichtiger Speicher des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 gilt, entspricht flächenmässig der Grösse Westeuropas. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial.

Die brasilianische Regierung hatte in Glasgow angekündigt, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwalds bis 2028 zu beenden. Präsident Jair Bolsonaro nannte im April beim Klimagipfel von US-Präsident Joe Biden noch 2030 als Ziel. «Die Daten erinnern daran, dass das Brasilien, das in den Korridoren und Räumen der COP26 in Glasgow unterwegs ist, dasselbe ist, in dem Landräuber, illegale Holzfäller und Goldgräber eine Lizenz der Regierung zur Zerstörung des Waldes haben», hiess es in einer Mitteilung des Klima-Think-Tanks «Observatório do Clima».

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