US-Aussenminister Antony Blinken hat die griechische Regierung zur Geduld im Konflikt mit dem Nachbarn Türkei aufgerufen.
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Aussenminister Antony Blinken hört während eines Treffens mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis in der Maximos-Villa in Athen, Griechenland, am Montag, 20. Februar 2023, zu. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die schnelle Erdbebenhilfe Griechenlands gegenüber den betroffenen Regionen sei in der Türkei sehr gut aufgenommen worden, sagte Blinken bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Zuge eines Besuches in Athen.

Das löse aber die seit langem bestehenden zwischenstaatlichen Probleme nicht. Es gelte nun, «Bedrohungen auszuweichen, die die Spannungen erhöhen», sagte Blinken.

Der US-Aussenminister hatte vor Griechenland die Türkei besucht. Er sagte weiter, beide Länder seien Partner Washingtons; man kommuniziere und kooperiere mit ihnen in dem Bemühen, Spannungen zu vermeiden. Das sei aber schwierig in der Vorwahlzeit beider Länder, sagte Blinken. In der Türkei hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen auf Mai vorzuziehen, in Griechenland wird bis voraussichtlich Juli eine Parlamentswahl stattfinden. Es sei wichtig, dass Freunde und Partner ihre Differenzen diplomatisch lösten, appellierte Blinken an die zwei Nato-Mitglieder.

Griechenland erwarte nichts im Gegenzug für die Erdbebenhilfe, sagte der griechische Aussenminister Nikos Dendias. «Es ist unsere Pflicht, unseren türkischen und syrischen Mitbürgern zu helfen.» Wenn sich allerdings der Austausch zwischen den Völkern verbessere, habe das auch politische Auswirkungen.

Mögliche zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine schränkte Dendias angesichts des belasteten Verhältnisses mit der Türkei dennoch ein, obwohl er grundsätzlich Unterstützung signalisierte. «Für uns ist es ein klarer Fall – es gibt einen Aggressor, und es gibt denjenigen, der sich verteidigt, den Täter und das Opfer», sagte er zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Die griechische Aussenpolitik sei auf der Seite des Opfers. Die Waffenlieferungen betreffend werde man «alles innerhalb unserer Möglichkeiten tun, um die Ukraine zu unterstützen.»

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte erst Ende Januar ausgeschlossen, dass Griechenland Leopard-Panzer an die Ukraine liefert und dies mit der Bedrohung seitens der Türkei und der griechischen Verteidigungsfähigkeit begründet.

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