Belästigungsvorwürfe gegen Vize-Gouverneur sorgen für neuen Wirbel in Virginia
Nach den Rassismusvorwürfen gegen den demokratischen Gouverneur des US-Bundesstaats Virginia sorgen Belästigungsvorwürfe gegen seinen Stellvertreter für zusätzlichen Wirbel.

Das Wichtigste in Kürze
- Frau meldet sich nach Rassismusvorwürfen gegen Gouverneur Northam zu Wort.
Vize-Gouverneur Justin Fairfax, der im Falle eines Rücktritts das Amt von Ralph Northam übernehmen würde, wies die Vorwürfe einer Frau am Montag scharf zurück. Der 39-Jährige sagte, die Begegnung in einem Hotelzimmer vor 15 Jahren sei «zu hundert Prozent einvernehmlich» gewesen.
Er habe zu der Frau «absolut keinen unangemessenen Kontakt» gehabt, sagte Fairfax vor Journalisten. Jahre später komme nun eine «völlig erfundene Geschichte aus heiterem Himmel», um seiner politischen Karriere zu schaden. Die Geschichte werde «als Waffe eingesetzt und für eine Schmutzkampagne genutzt».
Northam war zuvor wegen eines rassistischen Fotos aus seiner Studentenzeit in Bedrängnis geraten. Das Foto, das 1984 im Jahrbuch seiner Universität erschienen war, zeigt eine Person in der weissen Kutte des rassistischen Ku-Klux-Klans und eine zweite mit schwarz geschminktem Gesicht. Sowohl die Republikanische als auch die Demokratische Partei haben Northam deswegen zum Rücktritt gefordert. Der Gouverneur lehnte dies ab.
Zu dem Foto lieferte Northam widersprüchliche Erklärungen: Am Freitag hatte der 59-Jährige zunächst bestätigt, dass er einer der Kostümierten auf dem Foto sei, und entschuldigte sich dafür: Die Verkleidung sei «eindeutig rassistisch und beleidigend». Am Samstag folgte dann eine Kehrtwende: Northam zog seine Erklärung zurück und bestritt, auf dem Foto abgebildet zu sein.
Das Foto aus Northams Uni-Jahrbuch war zunächst von einer konservativen Website ins Netz gestellt und dann von mehreren US-Medien übernommen worden. Dieselbe Website berichtete nun auch über die Belästigungsvorwürfe.