Nach mehreren einflussreichen Parteifreunden ist auch die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf Distanz zu New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo gegangen.
Andrew Cuomo am Montag in einem Impfzentrum
Andrew Cuomo am Montag in einem Impfzentrum - POOL/AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Parlamentspräsidentin: Cuomo muss sich selbst hinterfragen.

Der wegen Belästigungsvorwürfen unter Druck geratene Gouverneur müsse in sich gehen, «um zu schauen, ob er noch effektiv regieren kann», sagte Pelosi am Sonntag im TV-Sender ABC.

Den Forderungen nach einem Rücktritt des 63-Jährigen schloss sie sich aber nicht an. Die Anschuldigungen der Frauen gegen Cuomo müssten ernstgenommen werden, sagte Pelosi, die wie Cuomo der Demokratischen Partei angehört. Ihre Vorwürfe seien «glaubwürdig und schwerwiegend». Zugleich rief sie dazu auf, die Ergebnisse der eingeleiteten Ermittlungen abzuwarten.

Sechs Frauen haben seit Ende Februar Belästigungsvorwürfe gegen Cuomo erhoben. Am Mittwoch hatte eine Mitarbeiterin angegeben, der Gouverneur habe sie Ende 2020 in seiner Residenz in Albany unangemessen berührt. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James hatte am Montag zwei unabhängige Juristen ernannt, die die Untersuchung gegen Cuomo leiten sollen.

Seit Bekanntwerden der Vorwürfe wächst der Druck auf Cuomo, mehrere einflussreiche Parteifreunde forderten ihn auf, sein Amt niederzulegen. Am Freitag schloss sich auch der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, den Rücktrittsforderungen an. «Gouverneur Cuomo sollte zurücktreten», forderte Schumer zusammen mit der zweiten New Yorker Senatorin Kirsten Gillibrand. Zuvor hatten sich bereits prominente Abgeordnete von Cuomo abgewendet. Der Gouverneur wies die Rücktrittsforderungen entschieden zurück.

Cuomo ist seit zehn Jahren Gouverneur des Bundesstaats New York. Der Justizausschuss des Regionalparlaments leitete am Donnerstag eine Untersuchung, die zu einem Amtserhebungsverfahren gegen Cuomo führen könnte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Nancy PelosiAndrew CuomoUS-Senat