Algerien hat eine Initiative zur Lösung der Krise im Niger vorgestellt. Es geht darum, eine politische Lösung für den Putsch zu finden.
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Algerische Flaggen an der Grenze zu Marokko. (Symbolbild) - keystone

Nach dem Putsch im Niger hat Algerien eine Initiative zur Lösung der Krise im Nachbarland vorgestellt. Algeriens Aussenminister Ahmed Attaf sagte am Dienstag, sein Land schlage eine sechsmonatige Übergangszeit unter einer zivilen und von allen Parteien akzeptierten Aufsicht vor, um eine politische Lösung zu finden und zu einer zivilen Herrschaft zurückzukehren.

Alle Akteure des Konflikts sollten an dem politischen Prozess beteiligt werden. Das nordafrikanische Land pocht den Angaben zufolge zudem auf die Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung im Nachbarstaat.

Ausserdem möchte Algerien bei einer Konferenz der Vereinten Nationen Mittel für Entwicklungsprogramme für die Sahelzone mobilisieren und damit die Region wieder stabilisieren. Attaf sprach sich erneut gegen eine militärische Intervention im Niger aus.

Beschlüsse nach Putsch im Niger

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte nach dem Putsch im Niger unter anderem beschlossen, eine Bereitschaftstruppe für eine mögliche Militärintervention zu aktivieren. Gleichzeitig betont die Gruppe, ihre Priorität sei eine diplomatische Lösung. Algerien gehört der Ecowas nicht an.

Vor knapp einem Monat hatte die Präsidentengarde im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmässige Ordnung ausser Kraft.

Für die USA und Europa war der Niger ein zunehmend wichtiger Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone, nachdem in Mali und Burkina Faso das Militär die Macht übernommen hatte.

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