Ahmet Altan: Türkischer Schriftsteller erneut verhaftet
Eine Woche nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ist der Schriftsteller Ahmet Altan von der türkischen Polizei erneut verhaftet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schriftsteller Ahmet Altan ist erneut von der türkischen Polizei verhaftet worden.
- Dem prominenten Intellektuellen wird die Unterstützung eines Putschversuchs vorgeworfen.
Die türkische Polizei hat den Schriftsteller Ahmet Altan eine Woche nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis erneut verhaftet.
Ein Haftbefehl wurde erlassen, nachdem der Generalstaatsanwalt gegen die Freilassung Altans Berufung eingelegt hatte. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Dem prominenten Intellektuellen wird die Unterstützung des Putschversuchs im Jahr 2016 vorgeworfen.

Nach Polizei-Angaben nahmen Beamte Ahmet Altan in seinem Haus im Bezirk Kadiköy auf der asiatischen Seite der Stadt fest. Altan war erst vergangenen Dienstag gemeinsam mit der Journalistin Nazli Ilicak unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen worden.
Ahmet Altan soll Mitglied der Gühlen-Bewegung gewesen sein
Ein Gericht in Istanbul hatte Ahmet Altan zwar zu zehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zugleich hatte es aber seine Freilassung unter Auflagen angeordnet, da er schon mehr als drei Jahre im Gefängnis sass. Er durfte die Türkei gemäss dem Gerichtsurteil nicht verlassen.
Altan und Ilicak waren ursprünglich 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil sie Mitglieder der verbotenen Gülen-Bewegung gewesen sein sollen. Im Juli sprach das Oberste Berufungsgericht der Türkei beide Autoren frei und ordnete ein Wiederaufnahmeverfahren wegen einer anderen Anklage an.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der Gülen-Bewegung vor, hinter dem Putschversuch 2016 zu stecken. Der Kopf der Gruppe, Fethullah Gülen, weist die Vorwürfe zurück. Auch Altan und Ilicak hatten jede Beteiligung an dem gescheiterten Putschversuch von sich gewiesen und die Anschuldigungen als «grotesk» bezeichnet.