Erstmals seit der Verleihung des Friedensnobelpreises ist der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed mit Eritreas Staatschef Isaias Afwerki zusammengekommen.
Isaias und Abiy
Isaias und Abiy - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Oslo-Komitee zeichnete Abiy für Friedensbemühungen im Konflikt mit Eritrea aus.

Abiy begrüsste Isaias und dessen Delegation am Mittwoch am internationalen Flughafen von Addis Abeba, wie die regierungsnahe äthiopische Sendergruppe Fana berichtete. Das Nobelpreis-Komitee hatte Abiy für seine Friedensbemühungen in dem langjährigen Konflikt mit dem Nachbarland ausgezeichnet.

Während seines Aufenthalts in Äthiopien werde Isaias mit äthiopischen Regierungsvertretern über «bilaterale Themen» beraten, berichtete Fana. Nach Angaben von Eritreas Informationsminister Yemane Meskel wurde Isaias von seinem Aussenminister Osman Saleh und seinem Berater Yemane Gegreab begleitet.

Abiy schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei froh, seinen «Friedensgenossen» Isaias «erneut in seiner zweiten Heimat zu begrüssen».

Zwischen 1998 und 2000 trugen die Nachbarstaaten Eritrea und Äthiopien einen blutigen Grenzkrieg aus, in dessen Verlauf etwa 80.000 Menschen ums Leben kamen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern war seither von schweren Konflikten geprägt. Der 43-jährige Abiy brach nach seinem Amtsantritt mit der autoritären Politik seines Vorgängers und brachte ein Friedensabkommen mit Eritrea auf den Weg.

Nach einem ersten Treffen von Abiys und Isaias in der eritreischen Hauptstadt Asmara eröffneten die Staaten ihre Botschaften im jeweiligen Nachbarland wieder. Seither trafen sich Abiy und Isaias mehrfach persönlich, zuletzt im Juli. Die beiden Länder sind unter anderem wieder durch Direktflüge miteinander verbunden.

Zuletzt ist die Annäherung zwischen Eritrea und Äthiopien allerdings ins Stocken geraten. Die Vorsitzende des Norwegischen Nobelpreis-Komitees, Berit Reiss-Anderson, beklagte bei der Verleihungszeremonie in Oslo, dass der Friedensprozess «offenbar zum Stillstand» gekommen sei. Das Komitee hoffe, dass der Friedensnobelpreis für Abiy beide «Parteien dazu bringe, die Umsetzung der Friedensabkommen voranzutreiben», sagte Reiss-Anderson.

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