Im vergangenen Jahr haben die deutschen Behörden insgesamt 145 Straftaten gegen Sinti und Roma registriert – der höchste Stand seit sechs Jahren.
Mahnmal für  Sinti und Roma in Berlin
Mahnmal für Sinti und Roma in Berlin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Linken-Politikerin Pau beklagt Höchststand der vergangenen sechs Jahre.

Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag. «Der ungebrochene Anstieg von Straf- und Gewalttaten gegen Sinti und Roma ist bedrückend», sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete Petra Pau zu AFP.

Dem Innenministerium zufolge waren von den 145 Straftaten zwölf Gewaltdelikte. Insgesamt wurden 159 Verdächtige ermittelt. Pau wies darauf hin, dass die Zahlen vorläufig seien und sich «nach aller Erfahrung aus den letzten Jahren» noch erhöhen würden.

2021 waren nach Angaben der Linksfraktion 109 derartige sogenannte antiziganistische Straftaten verübt worden, 2020 waren es 133. In den Vorjahren wurden deutlich weniger dieser Straftaten erfasst.

«Der neue Höchststand zeigt, dass es hier dringenden Handlungsbedarf für die Politik gibt», sagte Pau. Sie nannte die Benennung eines Antiziganismus-Beauftragten durch die Bundesregierung im vergangenen Frühjahr «eine richtige Entscheidung». Die Bundestagsvizepräsidentin rief Bund und Länder zu konkreten Vorschlägen auf, «wie Vorurteilen begegnet und die Menschen besser geschützt werden können».

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