Vertrag für F-35-Kauf ist noch gar nicht unterzeichnet
Wie teuer die F-35-Kampfjets für die Schweiz letztlich werden, ist weiterhin ein Rätsel. Der Preis hängt vom Vertrag zwischen dem Hersteller und den USA ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Wie teuer der F-35 werden wird, steht noch nicht fest.
- Die US-Regierung hat sich noch nicht mit dem Hersteller Lockheed Martin geeinigt.
- Unter anderem die Zollpolitik von Donald Trump könnte den Preis in die Höhe treiben.
Am vergangenen Mittwoch musste Martin Pfister einräumen, dass der F-35 für die Schweiz teurer werden dürfte als geplant. Statt der angenommenen 6 Milliarden sollen die 36 Flieger laut dem Bundesrat zwischen 6,65 und 7,3 Milliarden Franken kosten.
Genau kann man die Mehrkosten aber noch nicht beziffern. Denn ein entscheidender Vertrag ist noch gar nicht unterschrieben, wie «Le Temps» berichtet.
Unterschrift im zweiten Semester?
Das Geschäft funktioniert kurz zusammengefasst so: Die Schweiz kauft die Kampfjets den USA ab. Die USA agieren jedoch nur als eine Art Zwischenhändler und müssen sich mit dem Hersteller auf einen Preis einigen.
Dieser Vertrag zwischen dem Hersteller Lockheed Martin und der US-Regierung ist noch nicht unterzeichnet. Das bestätigt Lockheed Martin gegenüber «Le Temps». Im Verlauf des zweiten Halbjahres soll es so weit sein, sagt Sprecherin Madison Callahan.
Zollpolitik könnte Preis in die Höhe treiben
Wie die Westschweizer Zeitung unter Berufung auf US-Medien berichtet, gibt es für die Verzögerung mehrere Gründe.
Einige davon sind technischer Natur, beispielsweise die Modernisierung des Triebwerks. Aber auch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte den Preis in die Höhe treiben. Viele Teile des Jets werden nämlich im Ausland hergestellt und könnten durch die Abgaben teurer werden.
Die Schweiz hat ihren Teil des Vertrages mit der US-Regierung bereits 2022 unterzeichnet. Beim Vertrag zwischen Lockheed Martin und den USA hat die Schweiz lediglich ein Einsichtsrecht.
Spätestens seit der Medienkonferenz des Verteidigungsministers Pfister ist die Diskussion um den F-35 neu lanciert. Die Bevölkerung stimmte 2020 knapp für die 6 Milliarden für die Flugzeuge. Nun werden verschiedene Lösungen diskutiert – unter anderem eine Reduktion der Stückzahl.