Der Ständerat nimmt die Motion zu Telearbeit vom Nationalrat an. Vom Bundesrat wird ein verbindlicher Umsetzungsplan für dezentrales Arbeiten gefordert.
Telearbeit
Angestellte der Bundesverwaltung sollen das Recht haben, ihre Arbeit ausserhalb des Büros zu erledigen. Das will der Nationalrat. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/DPA/SEBASTIAN GOLLNOW
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesangestellte sollen das Recht dazu haben, weiterhin dezentral arbeiten zu können.
  • Die entsprechende Motion vom Nationalrat wurde vom Ständerat ohne Gegenstimme angenommen.
  • Der Bundesrat muss nun einen verbindlichen Umsetzungsplan für die Telearbeit liefern.

Der Ständerat verlangt vom Bundesrat die Festlegung eines verbindlichen Umsetzungsplans und von Zielgrössen für dezentrales Arbeiten der Bundesangestellten. Die guten Erfahrungen der Telearbeit während der Covid-19-Pandemie müssten in die Weiterentwicklung der Arbeitsplätze einfliessen.

Keine Gegenstimme für Telearbeit

Die kleine Kammer folgte damit ohne Gegenstimme dem Nationalrat. Dieser hatte den Vorstoss seiner Finanzkommission bereits Anfang März gutgeheissen. Ausgenutzt werden sollen die positiven wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Effekte des dezentralen Arbeitens insbesondere in Co-Working-Räumen und im Homeoffice.

Vermehrtes Arbeiten am Wohnort könne ein Segen sein für strukturschwache Regionen. Da sich die Angestellten wieder vermehrt vor Ort mit den nötigen Dingen des Lebens versorgten, begründet die Kommission ihr Anliegen. Zudem werde weniger gependelt, was die Strassen und Bahnen entlaste und überdies die Ausbreitung von Krankheitserregern einschränke.

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Die beiden Räte heissen die Immobilienbotschaft 2021 gut. (Symbolbild) - Keystone

Der Bundesrat stellt sich hinter die Forderung. Und erinnert, dass das Finanzdepartement (EFD) seit Juni 2020 an einem Vorschlag für die zukunftsweisende Ausgestaltung der flexiblen Arbeitsformen arbeitet. Im letzten Dezember habe er zudem bereits ein «Zielbild» für flexible Arbeitsformen gutgeheissen.

Finanzminister Ueli Maurer gab aber im Ständerat zu bedenken, die erste Euphorie fürs Homeoffice habe sich «ein bisschen verflüchtigt». Dies bedinge eine Gesamtbetrachtung zum Thema Telearbeit. Er sei aber überzeugt, dass in verschiedenen Bereichen Verbesserungen möglich seien.

Angestellte sollen Recht auf Telearbeit haben

Am 1. März hatte der Nationalrat bereits eine Motion von Marco Romano (CVP/TI) angenommen, die einheitliche Bestimmungen für die Telearbeit verlangt. Alle Angestellten sollen demnach das Recht haben, ausserhalb ihrer Büros zu arbeiten. Dies, soweit es mit der Ausübung ihrer Funktion vereinbar ist.

In Spitzenzeiten während der Lockdowns hätten bis zu 25'000 Mitarbeitende beim Bund von zu Hause aus gearbeitet. Dies sagte der zuständige Finanzminister Ueli Maurer damals. Die ersten Erfahrungen mit dem Homeoffice würden in den weiteren Arbeiten berücksichtigt.

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