An der letzten Bundesrats-Medienkonferenz trat Ernst Stocker, Präsident der kantonalen Finanzdirektoren, auf. Sein Parteikollege Roger Köppel findet nur Kritik.
SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chef Roger Köppel zeigt sich genervt über SVP-Regierungsrat Ernst Stocker. - YouTube/@DIE WELTWOCHE (Wochenmagazin)
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Roger Köppel kritisiert immer wieder seine Parteikollegen und -kolleginnen.
  • Heute ist Ernst Stocker dran, Zürcher Regierungsrat und Finanzdirektor.
  • Dieser habe an der Bundesrat-Medienkonferenz einen «fürchterlichen Auftritt» hingelegt.

«Der hat gesprochen wie ein Mensch, der sich um nichts anderes Sorgen macht, als um die Abläufe in seiner eigenen Bürokratie.» Der Zürcher SVP-Regierungsrat und oberster Finanzdirektor Ernst Stocker steht in der Schusslinie von Roger Köppel. In der aktuellen Ausgabe von «Weltwoche Daily» kritisiert Köppel seinen Parteikollegen scharf.

Ernst Stocker
Ernst Stocker, Regierungsrat (SVP) des Kantons Zürich und Präsident der Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren. - Keystone

Der Grund: Stockers Auftritt an der letzten Medienkonferenz des Bundesrats. Als Präsident der kantonalen Finanzdirektoren präsentierte er die Sicht der Kantone bei der Erweiterungen der Härtefallregelungen. Die Kantone sind zuständig für die finanzielle Hilfe an Härtefällen; der Bund stellt den gesetzlichen Rahmen und die Mehrheit der Mittel zur Verfügung.

«Eine Katastrophe»

«Herr Stocker hat eigentlich nur von seinen eigenen Problemen gesprochen», so Köppel. «Eine Katastrophe» sei der Auftritt von Ernst Stocker gewesen, «fürchterlich», sogar «egozentrisch». Stocker habe nämlich die Kantone verteidigt, als kritische Fragen zum Tempo der Bereitstellung der Gelder gestellt wurden. Laut Köppel interessiere diese «Kritik der Medien» aber kaum jemanden.

Ernst Stocker Natalie Rickli
Ernst Stocker mit Natalie Rickli an der SVP-Delegiertenversammlung in 2018. - Keystone

Zudem habe der SVP-Regierungsrat hinzugefügt, dass die Kantone es jetzt «ganz schwer» hätten, weil viele Gesuche eintreffen würden. Dies sei eine grosse Belastung für die Behörden, denn jedes Gesuch zur Härtefallhilfe müsse geprüft werden. Für Roger Köppel «unverständlich».

Interessant ist auch, dass laut Köppel «die Linken immer SVP-Politiker vorschieben, um die ganz schlimmen Nachrichten zu überbringen». Dass Ernst Stocker neben Christoph Brutschin sass, der Präsident der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren und SP-Regierungsrat in Basel-Stadt, darüber verlor Köppel kein Wort.

Medienkonferenz Bundesrat Coronavirus
Die Medienkonferenz vom 13. Januar 2021 mit (v.l.n.r.) dem Präsidenten der VDK, Christoph Brutschin (SP), dem Präsidenten der FDK, Ernst Stocker (SVP), Finanzminister Ueli Maurer (SVP), Bundespräsident Guy Parmelin (SVP) und Gesundheitsminister Alain Berset (SP). - Keystone

Heute Freitagabend findet die (virtuelle) Albisgüetli-Tagung statt. An dieser nehmen prominente frühere und aktuelle SVP-Politikerinnen und Politiker teil. Gut möglich, dass Roger Köppel nach seiner regelmässigen Kritik an Parteikollegen und -kolleginnen einen eher kalten Empfang kriegt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NachrichtenBundesratWeltwocheRegierungSPFeuerSVPRoger Köppel