Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter ist sich sicher, dass die Wahl von Marine Le Pen für Europa, den Ukraine-Krieg und die Schweiz schlecht wäre.
Marine Le Pen
Marine Le Pen schüttelt Wladimir Putin die Hand bei einem Besuch in Moskau. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich kommt erneut es zur Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen.
  • Für Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter wäre Le Pen keine gute Wahl.
  • Mit Le Pen als Präsidentin würde die Geschlossenheit innerhalb der EU bröckeln.
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Am 24. April stehen die Franzosen vor der gleichen Wahl wie 2017: Soll Emmanuel Macron oder Marine Le Pen ihr Land anführen?

Am gestrigen Sonntag setzten sich die Macron (27,6 Prozent) und Le Pen (23,4) Prozent vor den restlichen zehn Kandidaten durch. Einzig Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon konnte im ersten Wahlgang mit 22 Prozent der Wählerstimmen mithalten und verpasste die Stichwahl nur knapp.

Rassemblement national
Bei der französischen Präsidentschaftsfrage kommt es zur Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen an. - POOL/AFP/Archiv

Bei einer zweiten Amtszeit Macrons würde sich in unserem Nachbarstaat nichts grundlegend verändern. Die Kandidatin der rechtsextremen Partei «Rassemblement National» würde Frankreich allerdings innen- wie aussenpolitisch radikal umkrempeln. Sie bewundert den russischen Präsidenten Wladimir Putin und sieht in ihm einen wichtigen Verbündeten. Und auch wenn Le Pen ihre Rhetorik im Wahlkampf gemildert hat, bleibt sie in erster Linie eine EU-Gegnerin.

Schneider-Schneiter: Le Pens Nähe zu Putin als Gefahr für die EU

Für Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter ist klar, was die Wahl von Marine Le Pen für den Ukraine-Krieg bedeuten würde: «Putin würde sich freuen. Durch ihre Nähe zu Putin, wäre die europäische Front gegen Putin ernsthaft gefährdet.»

Bundesrat
Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter sitzt in der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats APK-N. - Keystone

Le Pen würde die Sanktionen im Falle ihrer Wahl nicht mittragen, ist sich Aussenpolitikerin Schneider-Schneiter sicher. Der Allianz mit westlichen Verbündeten würde sie ebenfalls keine Priorität geben. «Die Geschlossenheit innerhalb der EU würde bröckeln. Was auch andere EU-Staaten ermuntern könnte, sich bei den Sanktionen zurückhaltender zu zeigen.»

Wahl von Marine Le Pen würde auch der Schweiz schaden

Die Wahl der «Rassemblement National»-Kandidatin wäre auch für die Schweiz die schlechtere Option, sagt sie. «Le Pen will die EU schwächen und spalten. Eine schwache EU schadet aber der Schweiz», so Schneider-Schneiter.

Verfolgen Sie die Wahlen in Frankreich?

Sicherheitspolitisch aber auch wirtschaftspolitisch seien wir auf ein geeintes Europa angewiesen. Bei fehlender Einigkeit werde Europa von den Grossmächten zerrieben.

Roland Büchel (SVP): Macron wegen Kampfjet-Entscheid beleidigt

SVP-Nationalrat Roland Büchel weist darauf hin, dass sich unter Präsident Macron die Beziehungen zwischen Paris und Bern verschlechtert hätten. Macron habe es offenbar als persönliche Beleidigung empfunden, dass sich die Schweiz nicht für den französischen Kampfjet Rafale entschieden habe. «In dieser Sache ist Marine Le Pen sicher weniger betupft.»

Roland Rino Büche
Roland Rino Büchel (SVP/SG) im Nationalratssaal während der Wintersession 2016.
kampfjet
Französischer Kampfjet: Ein Rafale hebt ab.
Mehrheit Kampfjet Initiative
Gerhard Pfister und seine Partei verlangen, dass der Bundesrat die Beschaffung des neuen Kampffliegers F-35 «zeitnah umsetzt». Photo: Joe Giddens

Doch das reiche wohl nicht aus für ein besseres Verhältnis. «Ich orte auch bei ihr keinen ernsthaften Willen, die Randregionen zu stärken und Kompetenzen dorthin zu verschieben. Doch genau das würde es brauchen, um die Beziehungen nachhaltig zu verbessern.»

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