Die Schweiz dürfte einen offiziellen schweizerischen Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus bekommen. Nach dem Nationalrat hat sich am Dienstag auch der Ständerat ohne Gegenstimme für eine entsprechende Motion ausgesprochen.
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Luftaufnahme vom Bundeshaus in Bern, Schweiz. - Keystone

Gemäss Motionstext von Nationalrat Alfred Heer (SVP/ZH) soll der Gedenkort «die Erinnerung wachhalten und durch Vermittlungsarbeit das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaat, insbesondere bei jungen Menschen, stärken».

Der Nationalrat hatte dem Anliegen bereits im Sommer 2021 zugestimmt. Eine fast gleichlautende Motion von Ständerat Daniel Jositsch (SP/ZH) wird auch der Nationalrat noch in der Frühlingssession behandeln. Der Bundesrat kann die entsprechenden Umsetzungsarbeiten damit bald an die Hand nehmen.

Kommissionssprecher Jositsch erinnerte daran, dass die Zeitzeugen bald ausgestorben sein werden. Die jüngere Generation kenne den Zweiten Weltkrieg nur noch als historisches Ereignis aus dem Geschichtsunterricht. Der Erhalt der Gräuel der Nazizeit im kollektiven Gedächtnis sei wichtig. Dass dies notwendig sei, zeige der Blick in die sozialen Medien, wo Naziparolen und Judenhass gang und gäbe seien.

150 Erstunterzeichnende und fünfzig Organisationen unterstützen die Schaffung des Gedenkortes, wie Bundespräsident Ignazio Cassis erklärte. Er sei willig, dass dessen inhaltliche Gestaltung so breit wie möglich auf Totalitarismen aller Art ausgerichtet sei.

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