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Emmer Parlament vor Entscheid zu Menstruationsartikeln

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Emmen,

Nach einem Pilotprojekt an zwei Schulen entscheidet das Emmer Parlament im Dezember 2025, ob kostenlose Menstruationsartikel dauerhaft eingeführt werden sollen.

Emmen Luzern Emmenbrücke
Ausblick auf die Gemeinde Emmen LU. - Keystone

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, hat sie im Rahmen eines Pilotprojekts die Abgabe von kostenlosen Menstruationsartikeln an Schulen getestet. Ob dies ein fortführungswürdiger Erfolg war oder lediglich ein teures Symbolprojekt mit geringer Wirkung, darüber gehen die Meinungen auseinander.

«Gerade in Schulen, wo junge Menschen während der Pubertät auf verlässliche Strukturen angewiesen sind, ist ein diskriminierungsfreier Zugang zu Menstruationsprodukten ein wichtiger Beitrag zu Chancengerechtigkeit und Bildungsgleichheit», hält SP-Einwohnerrätin Claudia Stucki fest.

Im Dezember 2022 erreichte sie mit ihrem Vorstoss im Emmer Parlament eine knappe Mehrheit, worauf die Gemeinde Emmen während 13 Schulwochen an zwei Schulstandorten die Abgabe von kostenlosen Menstruationsartikeln mit drei Spendern getestet hat.

«Die erfolgreiche Umsetzung der Pilotphase zeigte deutlich, dass das Konzept funktioniert. Die positiven Rückmeldungen bestätigen den Bedarf sowie die sinnvolle, nicht übermässige Nutzung des Angebots», resümiert Stucki und fordert die dauerhafte Einführung an sämtlichen Schul- und Verwaltungsstandorten.

Gemeinderat gegen definitive Einführung

Die Bilanz des Gemeinderates fällt hingegen deutlich durchzogener aus. In seiner Auswertung kommt er zum Schluss, dass das Angebot zwar genutzt wurde, aber: «Die Nachfrage nach kostenlosen Menstruationsartikeln war gering.» Konkret hätten im Schulhaus Gersag rund 17 Prozent und im Schulhaus Meierhöfli rund 22 Prozent der möglichen Nutzerinnen auf das Angebot zurückgegriffen.

Bei einer dauerhaften Einführung sei zudem denkbar, dass die Nachfrage steige, was die Gemeinde teuer zu stehen kommen könnte, so die Exekutive. Denn das zentrale Argument gegen eine definitive Einführung bleiben die Kosten: Je nach Szenario und Nutzungsgrad rechnet die Gemeinde mit jährlichen Ausgaben zwischen 8000 und 25’000 Franken.

Vor diesem Hintergrund spricht sich die Exekutive unverändert gegen eine Einführung aus: «Angesichts der angespannten finanziellen Lage hält der Gemeinderat weiterhin daran fest, keine kostenlosen Menstruationsartikel in Schulen und Verwaltungsliegenschaften zur Verfügung zu stellen.» Entsprechend beantragt er die Ablehnung des Postulates. Am 16. Dezember 2025 fällt im Emmer Einwohnerrat der Entscheid, ob das Angebot dauerhaft eingeführt wird oder nicht.

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