Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) erhält eine neue Direktorin und veröffentlicht gleichzeitig die Liste der Top-Risiken für die Schweiz.
Medienkonferenz mit Bundesrätin Viola Amherd und der neuen Chefin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, Michaela Schärer.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Michaela Schärer wird neue Chefin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS).
  • VBS-Vorsteherin Viola Amherd präsentiert ihre neue Amtsdirektorin.
  • Das BABS hat gerade heute auch die grössten Risiken für die Schweiz neu bewertet.

Mitten in der Pandemie erhält das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) eine neue Chefin. VBS-Vorsteherin Viola Amherd bleibt dabei ihrem Credo treu und fördert weiterhin Frauen in Kaderpositionen. Michaela Schärer wird ihr Amt am 1. Januar 2021 antreten und von Divisionär Jean-Paul Theler übernehmen, dem derzeitigen Direktor ad interim.

Pandemie weiterhin unter grössten Risiken

Die 50jährige Juristin Schärer blickt auf eine lange Karriere beim Bund zurück. Seit 1995 arbeitete sie beim damaligen Eidgenössischen Militärdepartement EMD. Später war sie im Generalsekretariat und als Referentin für Sicherheitspolitik und Bevölkerungsschutz im Stab des Chefs VBS tätig.

Michaela Schärer BABS
Die neue Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS), Michaela Schärer. - EZV

2006 wechselte sie zur Eidgenössischen Zollverwaltung als Chefin Sektion Stabsdienste des Grenzwachtkorps. Per Juli 2017 wurde Michaela Schärer zur Stellvertretenden Direktorin der Eidgenössischen Zollverwaltung ernannt.

Auf Schärer warten im BABS zahlreiche Herausforderungen, nicht nur die Pandemie. Diese wird weiterhin als zweitgrösstes Risiko beurteilt, wie das BABS gerade heute mitteilt. In seiner Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» wurde allerdings eine langandauernde Strommangellage im Winter als allergrösstes Risiko evaluiert.

Ausfall Mobilfunk als neues drittes Top-Risiko

Neu in den Katalog der Risiken aufgenommen hat das BABS den Ausfall des Mobilfunks in der gesamten Schweiz. Diese Gefahr bestehe einmal alle 20 bis 30 Jahre und würde ebenfalls Milliarden-Schäden verursachen.

Risiko Schäden Häufigkeit BABS
Schäden und Häufigkeit der grössten Risiken für die Schweiz (Ausschnitt). Das Risiko errechnet sich aus der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefährdung und den erwarteten Schäden, die sie verursachen. Je weiter oben rechts im Diagramm eine Gefährdung steht, umso grösser ist das Risiko, das von ihr ausgeht. - Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Die nationale Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» sei eine wichtige Grundlage für die systematische Planung von Massnahmen zur Vorbereitung auf Katastrophen und Notlagen, schreibt das BABS. Die Pandemie war allerdings auch 2015 schon unter den Top-Risiken.

Bezeichnenderweise schreibt das BABS in seinem Bericht: «In der Vorgänger-Version dieser Broschüre hiess es 2015 noch: ‹Die Schweiz ist in jüngster Zeit von schwerwiegenden Katastrophen und Notlagen verschont geblieben›. Das können wir heute nicht mehr sagen.»

Top 10 Risiken Schweiz
Die Top 10 Risiken für die Schweiz. Aus der Eintrittswahrscheinlichkeit (W) und dem Schadensausmass (A) lässt sich das Risiko (R) berechnen: R = W x A. - Bundesamt für Bevölkerungsschutz
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