Krankheiten, die spezifisch Frauen betreffen, sollen besser erforscht und behandelt werden. Der Nationalrat hat einen entsprechenden Vorstoss angenommen.
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Im Labor werden Blutproben untersucht. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spezifische Frauenkrankheiten sollen besser bekannt und erforscht werden.
  • Der Nationalrat hat einen entsprechenden Vorstoss der Kommission angenommen.
  • Unter anderem soll die Forschung über den Nationalfonds finanziert werden.

Der Nationalrat will Verbesserungen bei der Förderung von Forschung und Therapie von spezifischen Frauenkrankheiten. Er hat am Dienstag einen Vorstoss seiner vorberatenden Kommission gegen den Willen des Bundesrates mit 133 zu 52 Stimmen angenommen.

Es gebe zahlreiche Krankheiten wie Lipödem, eine schwere Erkrankung des Fettgewebes, Endometriose oder Menstruationsbeschwerden, die ausschliesslich oder grossmehrheitlich Frauen beträfen.

Die Forschung über Behandlungsmöglichkeiten liege aber im Hintertreffen. Das schreibt die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-N) in ihrer Begründung des Vorstosses.

Frauenkrankheiten durch SNF-Programm erforschen

Es sei deshalb unerlässlich, dass frauenspezifische Krankheiten als solche identifiziert und breiter erforscht würden. Dies am besten über ein Forschungsprogramm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Zudem brauche es Guidelines für Diagnose, Indikation und Therapie sowie eine klare Definition für die Qualitätsförderung. Eine Minderheit der Kommission lehnte die Forderung ab, ebenso der Bundesrat.

Am Ursprung der Motion stehen zwei überwiesene Petitionen der letzten Frauensession zur Gendermedizin, wie Kommissionsprecherin Ruth Humbel (Mitte/AG) sagte. Über Frauenkrankheiten wisse man viel zu wenig, sie blieben lange unerkannt und verursachten unnötiges Leiden. Oft würden betroffene Frauen mit falscher Diagnose und Behandlung leben.

Andreas Glarner SVP
Andreas Glarner (SVP) sorgte mit einem Tweet über die Armee für Unmut. - keystone

Die Kommissionsminderheit verkenne die Problematik nicht, führte Andreas Glarner (SVP/AG) aus. Wie der Bundesrat verwies er aber auf die bereits bestehenden Möglichkeiten der Projektförderung des SNF oder von Innosuisse. Es sei falsch, in diesen Zeiten noch weitere Staatsaufgaben zu erfinden. Zudem seien mittlerweile über 60 Prozent der Gynäkologen Frauen.

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