Nationalrat

Nationalrat will Ausweichverkehr bei Autobahnstaus verhindern

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Nationalrat will Kantonen ermöglichen, bei Staus Ausweichverkehr über wichtige Strassen zu bremsen und bei Bedarf Abschnitte vorübergehend zu sperren.

Stau
Bei Staus auf Nord-Süd-Transitachsen sollen Kantone den Ausweichverkehr über wichtige Strassen bremsen können. (Symbolbild) - dpa

Sind Nord-Süd-Transitachsen wegen Staus verstopft, sollen die betroffenen Kantone den Ausweichverkehr über wichtige Durchgangsstrassen ausbremsen können. Strassenabschnitte sollen bei Bedarf vorübergehend gesperrt werden können. So will es der Nationalrat handhaben.

Er hat am Dienstag mit 101 zu 92 Stimmen bei einer Enthaltung eine Motion seiner Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF-N) gutgeheissen. Der Vorstoss geht nun an den Ständerat.

Die Motion betrifft die Hauptstrassen H2 und H13 in den Kantonen Uri, Graubünden und Tessin. Anwohner und auch Zubringer sollen diese Strasse trotz Sperrungen für den Transitverkehr befahren dürfen. Die Mehrheit verwies auf einen Bericht des Bundesrates, in dem Sperrungen als wirksam gegen Ausweichverkehr genannt wurden.

Minderheit zweifelt an Umsetzbarkeit

Eine Minderheit um Benjamin Giezendanner (SVP/AG) zweifelte an der Umsetzbarkeit des Vorhabens. Er warnte zudem vor Präzedenzfällen und einer Ungleichbehandlung der Kantone. Denn auch an anderen Orten gebe es viel Verkehr und Staus. Der Bundesrat sprach sich gegen eine solche Ausnahmeregelung aus.

Mit einer zweiten Motion verlangt der Nationalrat Vorschriften, wonach Betreiber von Navigationssystemen angeordnete Strassensperrungen anzeigen müssen. Das soll verhindern, dass ortsunkundige Autofahrer auf Haupt- und Nebenstrassen ausweichen, was Dörfer belastet und Blaulicht-Fahrten verzögern könnte.

Bundesrat hält Pflicht für unnötig

Der Bundesrat hielt eine solche Pflicht für unnötig. Sie sei ausserdem nur aufwendig durchsetzbar gegenüber ausländischen Betreibern von Navigationssystemen. Neben der Anzeige-Vorschrift bräuchte es auch eine Pflicht, Systeme regelmässig zu aktualisieren. Die Motion wurde mit 96 zu 93 Stimmen bei vier Enthaltungen angenommen.

Vom Kanton Uri gewünschte Verkehrsmanagement-Massnahmen zur Entlastung vom Gotthard-Strassenverkehr lehnte der Nationalrat nach dem Ja zu den Motionen ab. Damit ist die Initiative vom Tisch. Unter anderem hatte Uri ein digitales Reservationssystem für Fahrten durch den Gotthard-Tunnel ins Spiel gebracht.

Kommentare

User #1804 (nicht angemeldet)

diese scheinheilige schweizer neutralitätspolitik ......egal in welchem bereich .....verlangt endlich gebühren für die stauverursacher .....die ach so geschätzten gäste die unser land nur durchfahren......wir zahlen im ausland auch für unser vergnügen oder unsere freiheit .....aber in der schweiz ?....

User #5617 (nicht angemeldet)

Frechheit. Wir alle bezahlen Steuern, Strassensteuern und Abgaben. Aber fahren dürfen wir bald nur noch, wenn es den Politikern und Beamten genehm ist? Es reicht...

Weiterlesen

27 Interaktionen
Verkehr
Hauert
Reiche Ernte!

MEHR NATIONALRAT

Grafik virtuelle Elemente deepfake
3 Interaktionen
111 zu 70 Stimmen
Pflanzenschutzmittel
2 Interaktionen
Beim Pflanzenschutz
6 Interaktionen
Nord-Süd-Achse
Martin Bäumle Erich Hess
20 Interaktionen
Reden zu laut

MEHR AUS STADT BERN

SC Bern
Nachwuchs
bernmobil
113 Interaktionen
Bern
lehrer
2 Interaktionen
Entlassungen
YB
3 Interaktionen
«Golden 11»