Die Mitte-Partei lancierte an der Delegiertenversammlung klar die Ja-Parole zur «Ehe für alle». Die 99-Prozent-Initiative lehnt sie ab.
Ehe für alle
«Ehe für alle» wurde in der Schweiz angenommen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitte-Partei sagt ganz klar Ja zur «Ehe für alle».
  • Die 99-Prozent-Initiative hingegen lehnt sie ab an ihrer Delegiertenversammlung.
  • Die Ehe für alle fördert die Stabilität von Familien.

Die Mitte-Partei sagt klar Ja zur «Ehe für alle» und lehnt die 99-Prozent-Initiative ab. Die Delegierten haben am Samstag die Parolen für die beiden Vorlagen gefasst, über die am 26. September abgestimmt wird.

Verschwindet der Vater aus der Gesellschaft?

Die 230 Delegierten stimmten grossmehrheitlich für die «Ehe für alle». Die Mehrheit im Saal befand, es sei an der Zeit, die Ehe auch für homosexuelle Paare zu öffnen. Marie-France Roth Pasquier (NR/FR) sagte, es sei lediglich eine Anpassung des Rechts an die Realität. Die Ehe für alle fördert die Stabilität von Familien, wovon auch Kinder profitierten.

gleichgeschlechtliche ehe
Ab dem 1. Juli 2022 ist die gleichgeschlechtliche Ehe in der Schweiz erlaubt. - Keystone

Benjamin Roduit (NR/VS), der erfolglos gegen die Vorlage referierte, kritisierte insbesondere die vorgesehene Samenspende für lesbische Paare. Das Recht eines Kindes, einen Vater und eine Mutter zu haben, sei legitimer als jenes einer Frau auf ein Kind.

Es bestehe das Risiko, dass der Vater aus der Gesellschaft verschwinde. Auch warnte er vor einer Reproduktionsmedizin ohne Grenzen. «Es ist nicht am Staat zu kreieren, was die Natur nicht vorgesehen hat.»

Erschwerter Nachfolgeprozess

Die «99-Prozent-Initiative» der Jungsozialisten lehnten die Delegierten mit drei Gegenstimmen grossmehrheitlich ab. Die Initiative erschwere den Nachfolgeprozess bei KMU, die das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft seien. Und sie schwäche den Innovationsstandort Schweiz, sagte Sarah Bünter, abtretende Präsidentin der Jungen Mitte Schweiz.

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