Camille Lothe, Alain Bütler und David Trachsel kandidieren für das Präsidium der Jungen SVP. Ein Favorit für die Wahl am 15. Februar zeichnet sich bereits ab.
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Sie wollten das Präsidium der Jungen SVP Schweiz übernehmen: Camille Lothe, David Trachsel, Alain Bütler (v.l.). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Monat wählt die Junge SVP ihren neuen Präsidenten oder ihre neue Präsidentin.
  • Drei Kandidierende stehen in den Startlöchern. Wer macht das Rennen?

Camille Lothe, Präsidentin der Zürcher Jungen SVP. Alain Bütler, Präsident der Aargauer Jungen SVP. Und David Trachsel, Generalsekretär der Jungen SVP Schweiz. Einer von ihnen wird am 15. Februar neuer Chef der JSVP Schweiz. Das bestätigten die drei Kandidierenden gestern gegenüber Nau.ch.

Und schon heute zeichnet sich ein Favorit für die Nachfolge von Benjamin Fischer ab. Fähig fühlen sich alle. Ein Kandidat hat allerdings die besten Karten.

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Benjamin Fischer (SVP) ist Betriebsökonom beim Versicherer Swiss Life. (Archivbild) - Keystone

«Ich denke wir haben gute Chancen», sagt Bütler, der konsequent von sich und der Aargauer Sektion in der Wir-Form spricht. Denn: «Da Adrian Spahr nun nicht kandidiert, gehe ich davon aus, dass die Berner meine Kandidatur unterstützen werden.»

Sind die Berner die Königsmacher?

Tatsächlich hat sich der Co-Präsident der Bernischen JSVP entschlossen, nicht zu kandidieren. Aus zeitlichen Gründen und weil er sich in der Kantonalpartei einsetzen wolle, wie Spahr erklärt.

«Der Favorit der Berner JSVP ist daher Alain Bütler. Er ist schon sehr lange dabei, hat bei der Kantonalpartei Führungserfahrung sammeln können.» Das sei sehr wichtig, denn das Führen auf Kantonsebene bedeute mehr konkreten Einfluss als auf der nationalen Ebene möglich sei.

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Alain Bütler: «Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, was ich kann und bin gut vernetzt, denke ich.» - Keystone

Adrian Spahr ist Co-Präsident der Jungen SVP des Kantons Bern: «Die Kandidaturen zeigen, dass wir bei der Jungen SVP genügend Nachwuchs haben. Einige der Kandidierenden sind mir aber zu unerfahren.»

Was die Berner sagen, hat Gewicht. Denn je nach Aufmarsch werden sie an der Delegiertenversammlung am 15. Februar bis zu 40 Prozent der Stimmen ausmachen.

Gemäss Bütler erfülle auch Camille Lothe die Anforderungen der Aargauer Parteileitung. Allerdings: Lothe musste im vergangenen Juni eine Niederlage einstecken. Bei der Wahl des Vize-Präsidenten der Jungen SVP Schweiz unterlag sie deutlich dem Emmentaler Andreas Gerber.

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Camille Lothe, Präsidentin der Zürcher Jung-SVP, kandidiert ebenfalls. - Keystone

Parteimitglieder sagen damals im Gespräch mit Nau offen: «Viele nervt es, dass sie von ganz oben dermassen gepusht wird.» Gerber, so hiess es damals, habe sich die Hände für die Partei schmutzig gemacht – im Gegensatz zu Lothe.

Sind die Würfel schon gefallen?

Adrian Spahr weist auf eine Besonderheit hin. Während die Kantonalparteien aus Bern, Luzern, der Romandie, Baselland, Thurgau oder St. Gallen zum eher konservativen Flügel zählen, steht die Bündner, die Aargauer oder auch die Zürcher Kantonalpartei für den liberalen Flügel. Die Position Trachsels entspräche also eher den konservativen Kräften. Trotzdem priorisiere die Berner Parteileitung den liberaleren Kandidaten Bütler – eben aufgrund seiner Führungserfahrung.

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David Trachsel ist der Präsident der Jungen SVP Schweiz. - Keystone

Hört man sich um, so erfährt man zudem, dass auch die Aussenwahrnehmung eine Rolle spiele. Das Präsidium müsse als Vertretung der einfachen Leute wahrgenommen werden können. Der Basler Treuhänder Trachsel und die Zürcher Politikwissenschaftlerin Lothe hätten diesbezüglich eine urbanere Ausstrahlung, während der Bünztaler Bauernsohn und angehende Agronom Bütler bodenständiger wirke.

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