Am heutigen Sonntag stimmte die Schweiz über vier Vorlagen ab. Die Stimmbeteiligung war mit 51,6 Prozent
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Eine Person füllt den Stimmzettel für die Abstimmung vom 25. September 2022 aus. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am heutigen Sonntag stimmte die Schweizer Stimmbevölkerung über vier Initiativen ab.
  • Die Stimmbeteiligung war mit bis 51,6 Prozent die höchste dieses Jahres.

Die beiden AHV-Vorlagen, die Verrechnungssteuer-Reform und die Massentierhaltungsinitiative haben relativ viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger interessiert: Die Stimmbeteiligung liegt rund zwischen 51 und 51,6 Prozent – und ist somit die höchste dieses Jahres.

Das AHV-Reformpaket mit der Erhöhung des Frauenrentenalters und der Zusatzfinanzierung durch eine höhere Mehrwertsteuer wurde knapp angenommen. Die Vorlagen erreichten in der eidgenössischen Abstimmung vom Sonntag beide den gleichen Prozentsatz bei der Beteiligung.

Höher als bei den anderen Vorlagen war die Stimmbeteiligung mit 51,6 Prozent bei der Massentierhaltungsintitiative. Über die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer stimmten 51 Prozent der Stimmberechtigten ab.

Stimmbeteiligung im Kanton Schaffhausen am höchsten

Die Stimmbeteiligung bei der AHV-Reform war wie immer mit knapp 69 Prozent im Kanton Schaffhausen am höchsten. Dort ist der Urnengang zwar obligatorisch, aber auch dieses Ergebnis ist hoch. Auf Schaffhausen folgte Zug mit einer Beteiligung von über 57 Prozent.

Auch Schwyz und Nidwalden kamen auf über 57 Prozent. Die tiefste Quote verzeichnete der Kanton Glarus mit einer Beteiligung von 45,5 Prozent. Bei der Massentierhaltungsinitiative schwang der Kanton Obwalden mit 59,4 Prozent hinter Schaffhausen obenaus.

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Die Stimmbeteiligung bei der Abstimmung vom 25. September 2022 war die höchste dieses Jahres. - keystone

Die eidgenössischen Vorlagen von Mitte Mai bewegten 39,5 Prozent der Stimmberechtigten zur Nutzung ihres Rechts. Das sind 6,5 Prozentpunkte weniger als im letzten Zehnjahresdurchschnitt. Der Abstimmungskampf zu Filmgesetz, Organspende und Frontex war relativ flau gewesen.

Auch bei der Abstimmung vom 13. Februar betrug die Beteiligung vergleichsweise tiefe 44,3 Prozent. Damals ging es um die Tabakwerbeverbotsinitiative und den Gegenvorschlag dazu, die Abschaffung der Stempelsteuer und eine zusätzliche Medienförderung. Die Stimmberechtigten hiessen die Initiative gut und lehnten die beiden anderen Vorlagen ab.

Steigende Tendenz

Seit Einführung des Frauenstimmrechts liegt die bislang höchste Stimmbeteiligung bei knapp 79 Prozent im Jahr 1992. Damals wurde der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) knapp abgelehnt. Historisch tief war die Beteiligung von 27 Prozent im November 2012 beim Referendum gegen das Tierseuchengesetz.

Bis 1950 betrug die Stimmbeteiligung in der Schweiz im Schnitt um die 60 Prozent. In den folgenden 20-Jahr-Zyklen sank sie zunächst auf 48 und danach 41 Prozent. Anschliessend stieg sie wieder an, zuletzt auf 46 Prozent (Durchschnitt 2011-2020 gemäss Bundesamt für Statistik BFS).

Jahre in der jüngsten Vergangenheit mit besonders hoher Stimmbeteiligung waren 2021 mit 57,2 Prozent. 2014 betrug sie 52,4 Prozent und 2016 waren es 49,6 Prozent.

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