Statt am 1. August soll die Schweiz am 16. März feiern, dem Jahrestag der Einführung des Frauenstimmrechts. Aline Trede (Grüne) reicht einen Vorstoss ein.
Deshalb will Aline Trede, Grünen-Nationalrätin, den Nationalfeiertag auf den 16. März verschieben. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der 1. August soll abgeschafft und der Nationalfeiertag am 16. März gefeiert werden.
  • So würde der Jahrestag der Einführung des Frauenstimmrechts geehrt.
  • Grünen-Nationalrätin Aline Trede will einen entsprechenden Vorstoss einreichen.

Erst 1971, viel später als andere Nationen, hat die Schweiz das Frauenstimmrecht eingeführt. Der Kampf dauerte Jahrzehnte. Dieser Kampf, beziehungsweise dieser Schritt, soll nun geehrt werden, findet die grüne Nationalrätin Aline Trede.

Sie beantragt, dass der Nationalfeiertag vom 1. August auf den 16. März verlegt werde, dem Jahrestag der Einführung des Frauenstimmrechts.

Wichtiger als Rütlischwur und 1. August

«Erst ab dann wurde die direkte Demokratie Wirklichkeit», lautet Tredes Kernargument. Der Rütlischwur von 1291 sei ein wichtiges Datum, sie aber wolle feiern, dass ab 1971 die ganze Bevölkerung mitmachen konnte.

Trede hofft, dass ihr Vorstoss mehr Chancen hat als ihr letzter Versuch vor vier Jahren. Damals verlangte sie noch einen zusätzlichen Feiertag, diesmal also auf Kosten der bereits existierenden Bundesfeier am 1. August.

1. August Feuer
Ein Mädchen schwenkt die Schweizerfahne an der Bundesfeier der Gemeinde Fischenthal ZH mit einem der grössten Höhenfeuer in der Schweiz, am 1. August 2017. - Keystone

Es sei wirklich eine bessere Diskussion im Moment, das habe man bei den Bundesratswahlen gesehen. «Dort hat man gesagt: Doch, es braucht eine gute Vertretung der Geschlechter in hohen Gremien», erinnert sich Trede. Die Quoten-Diskussion sei immer aktuell, «sogar Teile der CVP sind jetzt dafür». Einen Trend will Trede aber noch nicht ausmachen: «Auf die feministische Welle warte ich schon lange.»

Keine Angst vor Kritik

Dass sie als verquere Linke im Dauer-Provokations-Modus wahrgenommen werden könnte, sieht Trede nicht als Problem. «Ich habe keine Angst vor Kritik, wenn ich Vorstösse mache – sonst wäre ich nicht hier», meint sie trotzig. Das Parlament diskutiere oft unwesentliche Dinge. «Gerade eben haben wir über ein Nationalhymnengesetz abgestimmt, das von der rechtsbürgerlichen Seite gefordert wurde.»

Hier aber gehe es um direkte Demokratie, das Schweizer System und den Zeitpunkt ab welchem die Bevölkerung mitmachen konnte. «Da gehören die Frauen einfach dazu, und darum ist es sehr legitim, dann den Nationalfeiertag zu machen», findet Trede. Weil am Samstag, 16. März 2019 keine Session ist, will Trede den Vorstoss am Donnerstag einreichen.

Ganzes Interview mit Aline Trede, Grünen-Nationalrätin. - Nau
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