Mit Beispielen aus dem eigenen Alltag will die FDP aufzeigen: Wir brauchen mehr Home Office und Spass macht es auch noch. Wenn nur die Gesetze nicht wären.
Ob wie Nationalrat Christian Wasserallen im Zug oder Mediensprecherin Karine Barras im Rebberg: Die FDP macht Home Office und zeigt das auch.
Ob wie Nationalrat Christian Wasserallen im Zug oder Mediensprecherin Karine Barras im Rebberg: Die FDP macht Home Office und zeigt das auch. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die FDP geht mit Beispielen voran: Sie zeigt sich selbst beim Home Office.
  • Im Visier ist das Arbeitsrecht, welches zu unflexibel sei.
  • Linke und Gewerkschaften befürchten, der Arbeitnehmerschutz sei in Gefahr.

Blau ist die Farbe der FDP, aber was in den Sozialen Medien daherkommt wie Ferien auf Balkonien habe ganz und gar nichts mit Blaumachen zu tun, sagt FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. Sondern mit Heimarbeit, Neudeutsch Home Office: «Es ist definitiv nicht wie Ferien! Es geht darum, dass man mit Selbstdisziplin Dinge erledigt, die man auch von zuhause aus erledigen kann. Früher ging das so nicht.»

Im Visier: Das Arbeitsgesetz

Heute aber habe man viel mehr Möglichkeiten, aber auch Bedürfnisse, schwärmt Wasserfallen. Darum twittern FDPler im Sommer fleissig Fotos von glücklichen Menschen und noch glücklicheren Laptops. Man wolle einerseits die Digitalisierung und die Nutzung neuer Technologien thematisieren, sagt Wasserfallen zu Nau. «Andererseits geht es natürlich auch um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.»

Nur: «Das Arbeitsgesetz ist zu unflexibel für das.» Es sei doch besser, die Arbeit optimal auf den Tag zu verteilen statt auf Gedeih und Verderb starre Arbeitszeiten beizubehalten. «Das war ein Modell von vorgestern.» Die FDP-Forderungen stossen aber auf Widerstand: «Linke und Gewerkschaften wollen einem verbieten, dass man abends auch noch Emails checkt.»

Flexibilität ist alles

Von morgens um 7 Uhr bis abends nach 21 Uhr digital verfügbar sein – das widerspricht dem Arbeitsgesetz und der Ruhezeitregel. Die FDP ist deshalb bereits im Parlament aktiv geworden und verlangt eine Gesetzesanpassung. Damit zum Beispiel – legal und bezahlt – auch nach verlassen des Büros noch gewerkelt werden kann.

«Im Zug ist es sehr praktisch um noch Mails abzuarbeiten», weiss Wasserfallen aus eigener Erfahrung. «Das sieht man ja auch oft bei Pendlern, die spätabends noch arbeiten.» Oder, wie die FDP-Politiker, draussen im Garten oder auf der Terrasse mitten im Rebberg. Ist das nicht sehr geschönt? So sei das halt heute, meint Wasserfallen: «Home Office heisst nicht, dass man daheim im Keller arbeitet – das zeigen die Bilder ja auch!»

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