Eine Richtigstellung zu einem medialen Strohfeuer.

Ein Leserartikel der FDP

Wer Arbeit und Familie im Home Office mischt, macht sich heute oftmals strafbar.
Wer Arbeit und Familie im Home Office mischt, macht sich heute oftmals strafbar. - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Vorstoss von FDP-Nationalrat Thierry Burkart sorgt für Furore. Er wird aber falsch verstanden.
  • Einige Journalisten meinen, er fordere einen 17-Stunden-Arbeitstag. Das ist falsch, die Höchstarbeitszeit bleibt gleich.
  • Der Zeitrahmen, innerhalb dessen an einem Tag gearbeitet werden darf, soll flexibilisiert werden. Von 14 auf 17 Stunden.
  • Das erhöht die Gestaltungsfreiheit im Homeoffice, um Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen.

Die Initiative verfolgt den Zweck, die Gestaltungsfreiheit der Arbeitnehmer im Homeoffice zu erhöhen, um Beruf und Familie besser in Einklang bringen zu können. Die Arbeitnehmer sollen bei der Einteilung ihrer Arbeitszeit mehr Spielraum erhalten.

Zurzeit steht im Gesetz, dass die Arbeit an einem Tag innerhalb eines Zeitraums von 14 Stunden erbracht werden muss. Das heisst noch nicht, dass ein Arbeitnehmer an einem Tag während 14 Stunden beschäftigt werden darf. Das heisst nur, dass ein Arbeitnehmer, der seine Arbeit um sieben Uhr aufgenommen hat, ab 21 Uhr nicht mehr arbeiten darf, und zwar unabhängig davon, wie viele Stunden der Arbeitnehmer zwischen sieben Uhr und 21 Uhr gearbeitet hat.

Die Initiative ist notwendig, weil die Realität schon lange nicht mehr dem veralteten Arbeitsgesetz aus dem Industriezeitalter entspricht. Es geht schlicht um eine fällige Modernisierung der regulatorischen Rahmenbedingungen, damit wir auch arbeitsrechtlich für das digitale Zeitalter bereit sind. Nur so können wir die Chancen der Digitalisierung voll ausnutzen und den Arbeitnehmer ermöglichen, vom technologischen Fortschritt zu profitieren.

Eine parlamentarische Initiative von FDP-Nationalrat Thierry Burkart hat heute gehörig Staub aufgewirbelt und für reisserische Schlagzeilen gesorgt. Die Berichterstattung war allerdings fehlerhaft, einige Medien haben schon reagiert und die Geschichte wieder vom Netz genommen.

Die Höchstarbeitszeit wird nicht angetastet

Es geht nicht darum, den Umfang der Arbeitszeit zu erhöhen. Die sogenannte Höchstarbeitszeit bleibt durch die Initiative unberührt. Sie beträgt wöchentlich 45 Stunden oder im Schnitt neun Stunden pro Tag. Wenn die Initiative angenommen wird, wird es weiterhin verboten sein, 17 Stunden pro Tag zu arbeiten.

Wir leben nicht mehr im industriellen, sondern im digitalen Zeitalter

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