In drei Wochen wählt das Parlament die Nachfolger für Maurer und Sommaruga. Die SVP gibt heute ihre Kandidaten bekannt, die SP in rund einer Woche.
Simonetta Sommaruga Ueli Maurer
Die Bundesratsmitglieder Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer an einer Medienkonferenz, Dezember 2020. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der heutigen Ticket-Bekanntgabe der SVP gilt Albert Rösti als Kronfavorit.
  • Spannend ist, wer der vier anderen Kandidaten ebenfalls aufgestellt wird.
  • Die SP entscheidet in acht Tagen, wenn sie als Nachfolgerin für Sommaruga präsentiert.

Knapp drei Wochen vor dem Wahltag geht das Rennen um die frei werdenden Bundesratssitze von Ueli Maurer und Simonetta Sommaruga in die Schlussphase. Die SVP-Fraktion entscheidet am Freitag, wer aufs Ticket kommt. Die SP-Fraktion klärt, welche Kriterien ihre Kandidatur erfüllen muss.

Bei der SVP fällt am Freitag also eine Vorentscheidung, wer ab dem kommenden Jahr in der Landesregierung sitzen wird. Der Fraktionsvorstand empfiehlt der Fraktion ein Zweierticket.

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Der Berner Nationalrat und frühere SVP-Präsident Albert Rösti will Bundesrat werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Kronfavorit ist der frühere Parteipräsident und heutige Nationalrat Albert Rösti. Dass er auf das Ticket zuhanden der Vereinigten Bundesversammlung kommt, scheint praktisch sicher. Spannend ist, wen die Fraktion neben ihm aufstellen wird.

Zur Auswahl stehen der Berner Ständerat Werner Salzmann, der Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt sowie die Kantonsregierungsmitglieder Michèle Blöchliger (NW) und Heinz Tännler (ZG). Geht es nach den Kommentatoren, hat Vogt von diesem Quartett die besten Chancen. Auch, weil er wie Maurer aus dem Kanton Zürich stammt, von wo aus SVP-Übervater Christoph Blocher den Takt vorgibt.

Hans-Ueli Vogt Bundesratskandidatur
Hans-Ueli Vogt (links) spricht neben dem Präsidenten der SVP Kanton Zürich, Domenik Ledergerber, zu seiner Kandidatur für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer, am 19. Oktober 2022. - Keystone

Salzmann und Tännler werden Aussenseiterchancen nachgesagt. Schwierig haben dürfte es dagegen Blöchliger, die einzige Frau im Feld. Sie hatte bei der Lancierung ihrer Kandidatur mit einer unglücklichen Aussage betreffend ihre Doppelbürgerschaft für Negativschlagzeilen gesorgt.

Wer SVP-Bundesrat oder -Bundesrätin werden will, kommt um eine Nomination der Fraktion nicht herum. Denn die Statuten der SVP sehen den automatischen Parteiausschluss vor für Mitglieder, die nach der Wahl das Bundesratsamt annehmen, ohne von der Fraktion auf das Ticket gesetzt worden zu sein.

SP entscheidet am Samstag in einer Woche

Einen Schritt weniger weit auf der Suche nach einem neuen Mitglied im Bundesrat ist die SP. Sie will erst am Samstag in einer Woche definitiv entscheiden, wen sie dem Parlament vorschlägt. Nach dem überraschenden Rücktritt von Sommaruga vor gut zwei Wochen haben sich unterdessen drei Interessentinnen und ein Interessent gemeldet.

Topfavoritin ist die Basler Ständerätin Eva Herzog, ebenfalls im Rennen ist die Berner Regierungsrätin Evi Allemann sowie die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider. Alle drei haben laut Politologen das Format für eine Bundesrätin.

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Eva Herzog, Staenderaetin SP-BS, nimmt waehrend einer Medienkonferenz Stellung zur Bundesratskandidatur, am Donnerstag, 10. November 2022, im Hotel Bern in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer) - keystone

Am meisten Chancen hat indes Herzog. Sie gehört dem liberalen Flügel der SP an und ist deshalb vor allem für die bürgerliche Mehrheit im National- und Ständerat eine valable Option.

Für die meisten Schlagzeilen sorgte in den vergangenen Wochen aber die Kandidatur des Zürcher Ständerats Daniel Jositsch. Er stellte sich der SP-Parteileitung entgegen und kritisierte deren Antrag, nur Frauenkandidaturen zuzulassen. Die SP-Fraktion klärt nun deshalb am Freitagabend, welche Kriterien die Kandidatur erfüllen muss.

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