Dank teurerem Benzin: Junge GLP will «Klima-Lohn» für Umweltbewusste
Die Junge GLP geht mit einem 12-Punkte-Plan in die Klima-Offensive. Manche Forderungen dürften auf massiven Widerstand stossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche diskutiert der Ständerat über eine Revision des CO2-Gesetzes.
- Die Junge GLP veröffentlicht pünktlich dazu einen «Klima Masterplan»
- Unter anderem fordern sie darin einen Lohn für umweltbewusste Bürger.
Der Ständerat diskutiert diese Woche über die Revision des CO2-Gesetzes. Beschlossen wurden am Montag bereits ein sanfter Ausstieg bei Ölheizungen ab 2023 und das Inlandziel bei CO2.

Am Mittwoch wird dann über die Flugticketabgabe und eine Erhöhung des Benzinpreises debattiert.

Der «Klima Masterplan» fordert nämlich weiter ein «nationales Verbot von neuen Ölheizungen» und eine Installationspflicht von Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie bei Neubauten.
Pünktlich dazu veröffentlicht die Junge GLP einen «Klima-Masterplan», mit dem sie «schnell, griffig und fair» gegen den Klimawandel vorgehen will.
Junge GLP: «Klimafreundliches Verhalten wird so belohnt»
Der erste Punkt auf der Liste: Einen monatlichen Klima-Lohn einführen. Die Grünliberalen wollen dank teurerem Benzin umweltbewusste Bürger belohnen.

Der Betrag soll sich auf rund 500 Franken jährlich und pro Person belaufen und setzt sich aus der Lenkungsabgabe der Autofahrer zusammen. «So wird verursachergerecht abgegolten und klimafreundliches Verhalten belohnt», schreibt die junge GLP in ihrem Aktionsplan.
Europaweites Highspeed-Netz für Nachtzüge
Weiter fordert die Partei ein europaweites Hochgeschwindigkeitsnetz für Nachtzüge, damit eine CO2-ärmere Alternative zur Fliegerei innerhalb von Europa besteht.
Dank dem Highspeed-Netz, sollen auch fernere europäische Destinationen schnell mit dem Zug erreicht werden.

Passend dazu will die GLP die Einführung einer Flugticketabgabe. Diese wollen sie bei den Passagieren erheben und nicht bei den Fluggesellschaften. Dies als Übergangslösung so lange die Lenkungsabgabe noch nicht eingeführt ist.
Schweiz soll «führende Rolle in Klima-Diplomatie» übernehmen
In den folgenden Punkten ihres Aktionsplans fordert die Junge GLP unter anderem einen Schweizer Klima-Aussenminister, der sich für den weltweiten Klimaschutz einsetzt. So soll die Schweiz eine «führende Rolle in der Klima-Diplomatie» übernehmen.
Weiter soll, nach Vorbild von Norwegen und Deutschland, ein Regenwald-Fonds gegründet werden, damit die Abholzung des Regenwalds auf ein Netto-Null reduziert werden kann.
Klima-Labels auf Lebensmitteln
Und auch im Alltag soll der Klimaschutz stärker gefördert werden. So sollen die Schweizer mithilfe eines Klima-Labels auf Lebensmitteln auf klimafreundlichere Ernährung umsteigen. Die Junge GLP plant weiter, Foodwaste zu minimieren und «klimaschädliche Lebensmittel-Subventionen» zu stoppen.

Junge GLP begrüsst Entscheid des Ständerats
Den Entscheid des Ständerats, dass ab 2023 für alle Altbauten, deren Heizung ersetzt werden müssen, ein CO2-Emissionen-Grenzwert gelten soll, dürften die jungen Grünliberalen begrüssen.
