Im Frühjahr 2020 tritt Christian Levrat von seinem Posten als SP-Präsident zurück. Jetzt haben Cédric Wermuth und Mattea Meyer ihre Ambitionen kommuniziert.
Interview mit den SP-Nationalräten Cédric Wermuth und Mattea Meyer anlässlich der Ankündigung ihrer Kandidatur fürs SP-Präsidium. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • SP-Präsident Christian Levrat tritt 2020 von seinem Amt zurück.
  • Als mögliche Nachfolge präsentiert sich mit Cédric Wermuth und Mattea Meyer ein Duo.
  • Jacqueline Badran hat hingegen für das SP-Präsidium abgesagt.

Der Aargauer Nationalrat Cédric Wermuth (33) und die Zürcher Nationalrätin Mattea Meyer (32) wollen den langjährigen SP-Präsidenten Christian Levrat beerben. Sie geben ihre Kandidatur für ein Co-Präsidium in einem vorab veröffentlichten Interview mit der «Wochenzeitung» (WOZ) bekannt.

Die beiden galten als Favoriten für das Amt und kennen sich schon seit ihrer Zeit bei der Juso, die Wermuth präsidiert hatte. Jacqueline Badran hingegen will nicht für das Amt kandidieren.

«Gute Erfahrung mit Kopräsidien»

Die Zeit der Einzelkämpferinnen und -kämpfer sowie der grossen Heldinnen und Helden sei abgelaufen, sagt Meyer im Interview auf die Frage, wozu es überhaupt ein Kopräsidium brauche. Ein alleiniges Präsidium wäre für ihn schon rein familiär nicht vorstellbar, erklärt Wermuth.

Cédric wermuth Mattea meyer
Mattea Meyer (1. v. l.) und Cédric Wermuth (2. v. l.) (Archivbild) - Keystone

«Wir haben beide gute Erfahrungen mit Kopräsidien gemacht, vorausgesetzt, man kennt sich gut und vertraut einander. Wir stehen uns politisch nahe, was sinnvoll ist. Denn wir müssen mit einer Stimme reden, um stark zu bleiben. Für mich ist das Präsidium der falsche Ort, um die inhaltliche Breite einer Partei abzubilden», sagt Meyer im Interview weiter.

Verantwortung auf mehr Schultern verteilen

Meyer und Wermuth wollen mit den Mitgliedern diskutieren, wie die Partizipation anders gestaltet werden kann. Sie finde es wichtig, dass die Verantwortung in Zukunft auf mehr Schultern verteilt werde, meint Meyer. «Wir wollen die Menschen in der Partei mitnehmen und ihnen auch echte Verantwortung geben», ergänzt Wermuth.

Was das Verhältnis zu den Grünen betrifft, hat Wermuth klare Vorstellungen: «Wir werden sicher nicht unsere Zeit damit verbringen, uns von den Grünen abzugrenzen. Wir sind politisch zu nah, und die andere Seite ist zu stark. Was es braucht, ist eine Verbindung der Kämpfe.»

«Braucht linken Aufbruch»

In einem am Mittwoch veröffentlichten Communiqué der Beiden heisst es zudem: «Wir sind überzeugt, dass es gerade jetzt eine starke Sozialdemokratie braucht, welche Teil dieser sozialen Bewegung ist. Es braucht einen linken Aufbruch für ein Zukunftsprojekt, das die vielfältigen Anliegen bündelt. Für eine fortschrittliche, moderne Idee von Gesellschaft, die wieder Hoffnung schafft.»

Meyer sass zwischen 2011 und 2015 im Kantonsrat Zürich, ehe sie in den Nationalrat gewählt wurde. Wermuth sitzt seit 2011 im Nationalrat. Von 2008 bis 2011 war er Parteipräsident der Juso Schweiz. Von 2014 bis 2018 teilte er sich mit Grossrätin Elisabeth Burgener das Co-Präsidium der SP Aargau.

Ein Wechsel nach zwölf Jahren

Christian Levrat wird im Frühling sein Amt als SP-Chef abgeben. Nach zwölf Jahren nimmt der Romand den Hut. Im April wird am Parteitag sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin bestimmt.

Christian Levrat
SP-Parteipräsident Christian Levrat tritt 2020 zurück. - Keystone

Juso-Chefin Ronja Jansen hatte kurz nach Levrats Rücktrittsankündigung bereits erklärt, dass ein Co-Präsidium denkbar sei.

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