In Etappen will der Bundesrat die Massnahmen gegen das Coronavirus lockern. Im Gegenzug eine Maskenpflicht einzuführen, sei aber kein gangbares Szenario.
Alain Berset
Bundesrat Alain Berset spricht während einer Medienkonferenz des Bundesrates über die geplanten Lockerungen der Coronavirus-Massnahmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat entschieden die Coronavirus-Schutzmassnahmen schrittweise zu lockern.
  • Auf eine Maskenpflicht wird in der Schweiz aber trotzdem noch verzichtet.

«Es gibt keine generelle Empfehlung, Masken zu tragen, und sicher nicht für die Gesamtbevölkerung auf der Strasse.» Daran will Gesundheitsminister Alain Berset nicht rütteln. Dafür setzt der Bundesrat auf Schutzkonzepte, die je nach Branche eine Empfehlung oder eine Pflicht zum Maskentragen beinhalten. Dies wolle man mit den Branchen zusammen ausarbeiten.

Bundesrat Masken
Ein Passant trägt eine Maske, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. - Keystone

Keine Alibi-Übungen mit Billig-Masken

Ziemlich sicher werde das alle Berufe betreffen, wo ein enger Kontakt zwischen Menschen stattfindet. Das sind ausgerechnet diejenigen, die jetzt wieder zu arbeiten beginnen: Coiffeure, Massage-, Tattoo- und Kosmetikstudios. Der Bund wolle deshalb zunächst sicherstellen, dass «wer Masken kaufen will, auch Masken kaufen kann», so Berset.

Kein Sinn mache dagegen, Masken unbekannter Provenienz massenhaft zu importieren, auch wenn dies allenfalls möglich wäre. Verwendet werden sollen wenn überhaupt Masken, die auch die auch erwiesenermassen etwas nützen. Berset will keine Alibi-Übungen, nur um das psychologische Schutzbedürfnis der Bevölkerung zu beruhigen.

Coronavirus schutzmasken
Eine Schutzmasken-Packung fotografiert vor dem Eingang zur COVID-Triage im Berner Inselspital. - Keystone

Keine Maskenpflicht und auch keine Gratismasken

Wenn schon keine Pflicht, gibt es dann wenigstens Gratis-Masken für diejenigen, die sich nach der Empfehlung richten wollen? Nein, sagt Bundesrat Berset, und verweist auf den Pandemieplan. Nach diesem hätten Organisationen, Firmen und auch Private eine gewisse Reserve an Masken gehabt. «Man hat sehr wahrscheinlich in der Vergangenheit das ein bisschen unterschätzt», gibt Berset unumwunden zu.

«Nicht alle haben das ernst genommen – ich auch, muss ich eingestehen.» Es sei derzeit sehr schwierig, genügend Masken zu kaufen. Angedacht sei, die Empfehlungen je nach Branche und Tätigkeit anzupassen, sobald genügend Masken verfügbar wären.

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