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Boeing lockt mit Gegengeschäften bei Kampfjet-Beschaffung

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Bern,

Boeing will seinen Kampfjet F/A-18 Block III Super Hornet an die Schweiz verkaufen. Der US-Hersteller lockt nun mit einem Forschungsangebot.

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Ein F/A-18-Super-Hornet-Kampfjet des US-Herstellers Boeing beim Flugtest in Payerne VD. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD

Das Wichtigste in Kürze

  • Boeing plant neue Forschungsprojekte für unbemannte Flugsysteme mit Schweizer Partnern.
  • Dies jedoch unter dem Vorbehalt, dass die Schweiz Kampfflugzeuge von Boeing bestellt.
  • Derzeit stehen zwei amerikanische Typen und zwei europäische Flieger zur Auswahl.

Das US-Luftfahrtunternehmen Boeing plant unter Vorbehalt Forschungsprojekte in der Schweiz. Der Konzern ist mit dem Kampfjet F/A-18 Block III Super Hornet im Rennen um die Lieferung für die Schweiz. Boeing plane elf neue Forschungsprojekte für unbemannte Flugsysteme (UAS) mit Partnern aus Schweiz, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Wenn das Land einen anderen Kampfjet bestellen würde, käme die Partnerschaft nicht in dieser Dimension zustande. Das sagte Boeing-Sprecher Daniel Moszynski auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die bisherigen Partnerschaften würden aber weitergeführt.

Boeing führt Gespräche mit potenziellen Schweizer Partnern

Derzeit führe Boeing Gespräche mit 10 potenziellen Schweizer Partnern, um die Forschungsarbeit zu unterstützen. Absichtserklärungen seien bereits mit Swiss Aeropole, WindShape, dem Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) in Neuenburg, der Fachhochschule für Technik und Architektur der Südschweiz (SUPSI) oder dem Swiss Drone Base Camp am Riviera Airport unterzeichnet worden.

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Ein Flugzeug-Mechaniker arbeitet an einem Flügel während den Wartungsarbeiten bei einem F/A-18 Kampfjet der Schweizer Luftwaffe. - Keystone

Im Rahmen der geplanten Forschungsprojekte würden Boeing und die Schweizer Partner an einer Reihe an verschiedener UAS-Themen zusammenarbeiten. Dazu zählten unter anderem Forschung und Technologieentwicklung sowie die Entwicklung von Erkennungs- und Vermeidungstechnologien und Luftverkehrsmanagementsystemen der nächsten Generation. Diese sollen eine sichere Integration zukünftiger autonomer Fluggeräte im Luftraum ermöglichen.

Die bestehende Schweizer Kampfflugzeug-Flotte der F/A-18 stammt bereits aus dem Hause des US-Unternehmens. Allein in den letzten zehn Jahren habe das Hornet Industry Team mit mehr als 100 Unternehmen in der Schweiz zusammengearbeitet.

Kampfflugzeug
Ein Kampfflugzeug der Schweizer Luftwaffen. - Keystone

Im Rahmen des ursprünglichen Hornet-Verkaufs habe Boeing 1,3 Milliarden US-Dollar an Industrieverpflichtungen übernommen. Zwischen 2016 und 2020 gab die Hornet-Industrie demnach 2,3 Milliarden US-Dollar an Schweizer Zulieferer aus.

Man könne das Investitionsvolumen in der Schweiz im Falle eines Kaufes des neuen Boeing-Kampfjet-Modells noch nicht beziffern. Das sagte Moszynski auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Kauf-Entscheid wird im Sommer gefällt

Für den Kauf neuer Kampfjets für die Schweizer Armee stehen zwei amerikanische Typen und zwei europäische Flieger zur Auswahl. Zum einen handelt es sich um den F-35 und den F/A-18 E/F Super Hornet. Zum anderen stehen die französische Rafale und das von Deutschland angebotene Gemeinschaftsprojekt Eurofighter im Angebot.

Ende September 2020 hatte das Schweizer Stimmvolk dafür knapp mit 50,1 Prozent sechs Milliarden Franken gutgeheissen. Bis im Sommer will der Bundesrat entscheiden, welchen Kampfjet die Schweiz kaufen soll.

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