Gesetz

Blatten VS: Walliser Politiker fordern Gesetz für Bundesgelder

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Mit wie viel Geld der Bundesrat Blatten VS hilft, sei sekundär, sagen Walliser Parlamentarier. Aber es brauche unbedingt eine gesetzliche Grundlage.

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Der Walliser Ständerat Beat Rieder fordert eine gesetzliche Grundlage für Hilfsgelder bei Naturkatastrophen. - Nau.ch / Matthias Bärlocher

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat könnte noch diese Woche Bundesgeld für Blatten VS zusagen.
  • Walliser Politiker fordern eine generelle gesetzliche Grundlage für solche Fälle.
  • Die Höhe des Betrags sei sekundär.

Schon am Freitag könnte der Bundesrat Geld für Blatten sprechen, um der Bevölkerung oder auch beim Wiederaufbau zu helfen. Wie hoch dieser Betrag ausfällt, sei sekundär und überlasse man dem Bundesrat, sagen Walliser Nationalräte.

«Jahrtausend-Katastrophe»

Aber dringend nötig sei es jedenfalls, sagt Mitte-Ständerat Beat Rieder, der aus dem Nachbardorf Wiler VS stammt: «In Anbetracht der Katastrophe – die ja eine Jahrtausend-Katastrophe ist – wäre es schon angemessen, dass man der Bevölkerung rasch hilft, stark hilft. Damit sie auch spüren, dass sie nicht alleine gelassen werden.»

Blatten
Beinahe ganz Blatten liegt unter einem kilometerlangen Schuttkegel. - keystone

Auch Grünen-Nationalrat Christophe Clivaz aus dem Unterwallis findet: Es gibt wichtigeres als die Geldsumme. Nämlich gute Kriterien: «Geld wird auch von Privatversicherungen kommen, von Spenden, und man muss diese Kriterien berücksichtigen.»

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Grünen-Nationalrat Christophe Clivaz will bei den Bundesgeldern für Blatten VS klare Kriterien. - Nau.ch / Matthias Bärlocher

Und: Das Geld müsse richtig eingesetzt werden. «Man soll nicht dort bauen, wo es gefährlich ist, denn das macht keinen Sinn.» Sowohl in Blatten wie auch in anderen Fällen soll es nicht möglich sein, am gleichen Ort neu zu bauen.

Erstaunt, dass es kein Gesetz gibt

Apropos andere Fälle: Diese gab es und wird es wohl leider auch weiterhin geben. Deshalb brauche es ein neues Gesetz, einen Fonds oder eine Versicherung, sagt Clivaz.

«Denn sicher ist: Man wird immer mehr Geld brauchen und die Kantone und Gemeinden in den Berggebieten haben nicht genug Geld.» Er werde noch in dieser Session eine entsprechende Motion im Namen der Grünen einreichen. So könnte man auch den Lastenausgleich zwischen den Kantonen ergänzen mit dem Kriterium «Naturgefahren».

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So sah Blatten VS am Freitagnachmittag, 30. Mai 2025 – zwei Tage nach dem Bergsturz – von oben aus. - Nau.ch/Nico Leuthold

Ein Eilgesetz wird wohl auch der Bundesrat am Freitag vorlegen, doch auch mittelfristig brauche es eine Lösung, pflichtet auch Ständerat Rieder bei: «Ich bin eigentlich erstaunt, dass man die gesetzliche Grundlage nicht gefunden hat, um die Soforthilfe zu sprechen.»

Rieder sieht dringenden Nachholbedarf: «Es ist offenkundig aufgrund all dieser Ereignisse – Bondo, Brienz, Val d’Anniviers, und und und – dass es da eine gesetzliche Grundlage braucht. Damit der Bundesrat im Notfall in kürzester Zeit eingreifen kann.»

Im Fall Blatten kann der Bundesrat glücklicherweise davon profitieren, dass National- und Ständerat gerade in der Sommersession tagen. So könnte ein Gesetz für Hilfsgelder im Schnellverfahren innert zweier Wochen beschlossen werden.

Kommentare

User #4431 (nicht angemeldet)

Schweizer wollen alles mit Gesetze lösen, geht doch nicht, wo bleibt dann die situativen Schritte, die werden durch die Gesetze total unterbunden.

User #2646 (nicht angemeldet)

Der grüne Nationalrat hat recht. Was wollen sie bei diesen Unsicherheiten aufbauen. Jetzt brauchen die mal ein zu Hause, Geld haben sie auf der Bank zum Leben. Firmen brauchen Unterstützung weil der Verdienst wegfällt. Das Geld von wem es auch immer kommen mag, ist im Moment sekundär. Dieser bettelnde Marketing Rieder soll jetzt in die Session und mithelfen gute Entschlüsse zu fassen, auch für Blatten.

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