Ein Bericht im Auftrag des Bundes fordert Verbesserungen bei der Qualität im Gesundheitswesen. Zehn Prozent der Patienten erleiden vermeidbare Schäden.
Gesundheitswesen Spital Ilanz
Ein Patient lässt im Regionalspital Surselva eine Computer-Tomographie (CT) durchführen, aufgenommen am 2. Dezember 2011 in Ilanz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Qualität im Schweizer Gesundheitswesen hat grosses Verbesserungspotenzial.
  • Dies zeigt ein Bericht im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit.
  • Der Bericht zeigt auch, dass fehlende Informationen eine Verbesserung verhindern.

In der Schweiz müsse die Qualität der medizinischen Versorgung verbessert werden. Dies zeigt der nationale Qualitätsbericht im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Nur: Der Bericht zeigt auch, dass es schwierig werden dürfte, die richtigen Ansätze zu finden. «Es liegen zu wenig Informationen vor, um Verbesserungen vorzunehmen», stellen die externen Gutachter fest.

Keine Transparenz bei Qualität

Der Bericht kritisiert vor allem die mangelnde Transparenz über die Qualität. Verfasst haben ihn Professor Charles Vincent von der Universität Oxford und Anthony Staines, Qualitätsbeauftragter des Waadtländer Spitalverbands. Die Zahlen zeigten, dass erhebliche Fortschritte notwendig seien, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern.

Spitex Gesundheitswesen Medikamente
Eine Spitex-Mitarbeiterin der Spitex Heitersberg dosiert die Medikamente eines Klienten in einen Medikamentendispenser. - Keystone

Denn trotz gutem, aber teurem Gesundheitssystem erleiden gemäss Schätzungen rund zehn Prozent aller Patienten während einer medizinischen Behandlung einen Schaden. Die Hälfte der Fälle wäre vermeidbar.

Infektionen und falsche Medikamente

Der grösste Handlungsbedarf sehen die Gutachter in zwei Bereichen: Bei der Medikation und bei Infektionen, die während der Behandlung aufgelesen werden. Sie fordern eine bessere Ausbildung des Gesundheitspersonals im Qualitätsbereich sowie die Förderung einer Qualitätskultur.

Der Bericht empfiehlt zudem ganz grundsätzlich die stärkere Einbeziehung von Patientinnen und Patienten und betreuenden Angehörigen. Ihre Erfahrungen und Meinungen werden im Schweizer Gesundheitswesen viel zu wenig genutzt. Der nationale Qualitätsbericht enthält aber auch einen ganzen Katalog von Empfehlungen an alle Akteure des Gesundheitssystems.

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