Die jurassische Ständerätin und SP-Bundesratskandidatin Elisabeth Baume-Schneider weist die Kritik an einem vierten lateinischen Sitz zurück.
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Die SP-Bundesratskandidatin Elisabeth Baume-Schneider hält es für legitim, wenn die lateinische Schweiz mit vier Vertretern in der Landesregierung präsent wäre. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Elisabeth Baume-Schneider hat die Kritik an einem 4. lateinischen Sitz zurückgewiesen.
  • Die SP-Bundesratskandidatin respektiere jedoch die Meinungen der anderen.

Die jurassische Ständerätin und SP-Kandidatin für die Bundesratswahl, Elisabeth Baume-Schneider, hält es für legitim, dass die lateinische Schweiz einen vierten Sitz in der Landesregierung erhalten würde. Sie respektiere andere Meinungen in diesem umstrittenen Punkt.

Sie teile sie aber nicht, sagte Baume-Schneider in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Ein Ziel der letzten Verfassungsreform von 1999 sei es gewesen, die Zusammensetzung des Bundesrates zu modernisieren und flexibler zu gestalten.

Keine obligatorische Normen

Bis dahin sei es verboten gewesen, dass zwei Vertreter desselben Kantons in der Regierung sitzen. Seither gebe es bei der Zusammensetzung keine obligatorische Normen mehr. Es heisse nur noch, dass auf eine angemessene Vertretung der verschiedenen Landesgegenden und Sprachregionen Rücksicht zu nehmen sei.

Elisabeth Baume-Schneider SP
Elisabeth Baume-Schneider war vor ihrer Wahl in den Ständerat auch in der kantonalen Regierung, als Erziehungsdirektorin im Jura. - Keystone

Natürlich ergäbe sich eine lateinische Mehrheit im Bundesrat, wenn sie gewählt werden sollte. Dies aber nur für eine begrenzte Zeit. Sie plädiere dafür, den Bundesrat als lebendigen Organismus zu sehen, der Ressourcen, Erfahrungen und Kompetenzen brauche. Lange sei auch der Kanton Tessin nicht in der Regierung vertreten gewesen.

Die Kandidatur von Baume-Schneider war in den letzten Wochen namentlich von Parlamentariern der FDP kritisch betrachtet worden. Parteipräsident Thierry Burkart hatte verlauten lassen, das auf die amtierende Bundesrätin Simonetta Sommaruga eine Deutschschweizerin folgen sollte. Das entspreche dem Geist der Verfassung.

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